Berlin – 52 Jahren nach der Markteinführung des Beruhigungs- und Schlafmittels Contergan rufen der Interessenverband Contergangeschädigter, ihrer Angehörigen und Freunde Rhein Berg e.V., die ICTA und der BCG-Bundesverband Contergangeschädigter und Grünenthalopfer e.V. zu einer Mahnwache am 2. und 3. Oktober vor den Toren der Dalli Werke und der Firma Mäurer & Wirtz in Stolberg bei Aachen auf. DIE LINKE im Bundestag erklärt sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Mahnwache solidarisch. Ilja Seifert, behindertenpolitischer Sprecher der Fraktion:
“Bis heute haben die rund 2.700 noch lebenden Conterganopfer keine gerechte Entschädigung erhalten. Statt eines Lebens in Selbstbestimmung und Würde erfahren sie neben den körperlichen Schmerzen Demütigungen, Ausgrenzung und Armut.
Die durch den Protest der Betroffenen in den Jahren 2008 und 2009 erkämpften Verbesserungen des Conterganstiftungsgesetzes können nur erste Schritte sein, keine abschließende Lösung. Die bisherigen Bundesregierungen sind ihrer Verantwortung gegenüber den Conterganopfern und ihren Angehörigen nicht nachgekommen, die sie 1972 mit Abschluss des so genannten Vergleichs mit der Verursacherfirma Grünenthal übernommen haben.
Deswegen unterstützt DIE LINKE die Verfassungsklage des Contergan-Netzwerks gegen die Bundesregierung und wird sich auch in der neuen Wahlperiode für schnelle und spürbare Verbesserungen der Lebenssituation der Conterganopfer und aller anderen Menschen mit Behinderungen einsetzen.”