Berlin – Einbrüche, Überfälle, Vandalismus – Apotheken werden immer wieder Opfer von Straftaten. Die Angst der Inhaber und Angestellten vor Raubüberfällen in den mehr als 20.000 deutschen Apotheken ist gestiegen, wie eine APOSCOPE-Befragung im Auftrag des Branchendienstes APOTHEKE ADHOC ergab. Gleichzeitig rüsten die Apotheken technisch auf, um sich vor Übergriffen zu schützen.
Die Angst vor Überfällen in Apotheken ist heute größer als noch vor fünf Jahren. Bei insgesamt 40 Prozent der Befragten hat die Angst zugenommen, weniger Angst als vor fünf Jahren verspürt nur etwa jeder Zehnte.
Straftaten in der Apotheke sind keine Ausnahme: Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, dass es in ihrer Apotheke in den vergangenen zwei Jahren einen oder mehrere Vorfälle gab. Dabei kommt der verhältnismäßig harmlose Ladendiebstahl am häufigsten vor. Jeder zweite Apothekenmitarbeiter hat das schon erlebt. 18 Prozent von ihnen gaben an, dass dies sogar mehr als zehnmal der Fall war.
Besonders gravierend ist es, wenn die Mitarbeiter unmittelbar und persönlich betroffen sind – etwa bei einem Raubüberfall. Immerhin 4,4 Prozent gaben an, dass in ihrer Apotheke in den vergangenen zwei Jahren schon Mitarbeiter bedroht und zur Herausgabe von Bargeld oder Medikamenten genötigt worden seien. Jede zehnte Apotheke wurde Opfer von Vandalismus, zum Teil mehrfach.
Die Apotheken gehen unterschiedlich mit dem Thema Raubüberfall um. In einigen Teams wird regelmäßig darüber gesprochen oder es gibt spezifische Schulungen. Polizei und Berufsgenossenschaften raten, sich auf Überfälle vorzubereiten. Das betrifft technische und organisatorische Vorkehrungen ebenso wie das persönliche Training solcher Stresssituationen.
Laut der Umfrage verfügen heute 58 Prozent der Apotheken über eine Alarmanlage, 51 Prozent über eine spezielle Tür- und Fenstersicherung. Fast die Hälfte der Apotheken ist zudem videoüberwacht (45 Prozent). Dabei müssen die Apotheken allerdings datenschutzrechtliche Vorschriften beachten und auf Kameras hinweisen, wenn diese während der Öffnungszeiten laufen.
Die Umfrage wurde Anfang Mai von APOSCOPE im Auftrag von APOTHEKE ADHOC durchgeführt. Insgesamt 205 Apothekeninhaber und -angestellte aus der gesamten Bundesrepublik nahmen teil.
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