Berlin – Anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse des Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramms erklärt Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin:
Auch die jetzt vorgelegten Forschungsergebnisse werden die Ängste und Bedenken großer Teile der Bevölkerung gegenüber dem Mobilfunk nicht zerstreuen können. Über ein Viertel der Deutschen bezeichnet sich als besorgt über potenzielle Beeinträchtigungen ihrer Gesundheit durch die Strahlenquellen der Handy-Technik.
Die Auswirkungen des Mobilfunks mit weiteren Untersuchungen zu erforschen, ist sinnvoll. Klar ist aber: Mit immer neuen Studien, die die Bedenken der Menschen für unberechtigt erklären, kommen wir im gesellschaftlichen Streit um den Mobilfunk nicht weiter. Der Hochmut mancher Mobilfunk-Förderer gegenüber den Ängsten großer Teile der Bevölkerung ist nicht angebracht. Es wird nicht möglich sein, die Ungefährlichkeit der nicht-ionisierenden Strahlung letztgültig wissenschaftlich zu belegen und die Menschen so zu beruhigen.
Wir begrüßen es, dass sich der unter Rot-Grün begonnene Weg eines vorsorgeorientierten Umgangs mit Niedrigstrahlung gegen den früheren Wildwuchs beim Mobilfunkausbau durchsetzt. Es ist richtig, einer immer weiteren Steigerung der Strahlenexposition Einhalt zu gebieten und diese zu reduzieren. Es ist auch richtig, der Bevölkerung dabei zu helfen, ihre persönliche Strahlenexposition zu senken.
Das Vorsorgeprinzip muss aber durch weitere Bausteine ergänzt werden. Auch bei der Mobilfunkversorgung muss die Unverletzlichkeit der Wohnungen gelten. Die indoor-Versorgung muss auf Freiwilligkeit beruhen. Im Interesse des Gesundheitsschutzes müssen Wege gefunden werden, vor der bisherigen Zwangsversorgung mit Handystrahlung wenigstens innerhalb der eigenen vier Wände verschont zu bleiben.