Berlin – Über 380 Unternehmen und 140 Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland haben sich bereits an den beiden Wettbewerben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Weißen Biotechnologie beteiligt. Die ersten Entscheidungen für die Förderung sind jetzt gefallen. “Die große Resonanz aus Wirtschaft und Wissenschaft zeigt die Mobilisierungswirkung dieser BMBF-Initiativen. Die Industrie stellt erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung”, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, am Donnerstag in Berlin. Mit den beiden aufeinander aufbauenden Förderinitiativen “Genomforschung an Mikroorganismen” und “BioIndustrie 2021” stellt das BMBF insgesamt 100 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung. Mit zusätzlichen Mitteln aus der Wirtschaft sollen Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE-Projekte) in einem Gesamtvolumen von über 250 Millionen Euro finanziert werden.
Im Rahmen des Wettbewerbs zur Genomforschung an Mikroorganismen “GenoMik Plus” stellt das BMBF jetzt für die ersten ausgewählten Projekte 21 Millionen Euro bereit. Weitere 21 Millionen Euro steuern Mitglieder des neu gegründeten “Industrieverbund Mikrobielle Genomforschung” bei, zu dem sich 16 Unternehmen aus der chemischen Industrie, der Pharmaindustrie, der Nahrungsgüterwirtschaft und der Biotechnologie zusammengeschlossen haben. Der Industrieverbund will die Interessen der an den Forschungsprojekten beteiligten Unternehmen koordinieren sowie den Technologietransfer der Forschungsergebnisse in die Anwendung optimieren. Bereits im kommenden Jahr sollen gemeinsam mit akademischen Partnern neue industriegeführte Projekte konzipiert werden. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse für die Entwicklung neuer Produktionssysteme und Enzyme in der industriellen Produktion effizient umzusetzen.
Im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs “BioIndustrie 2021” sollen Netzwerke aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen gebildet werden, die in der Lage sind, Ideen aus Hochschulen und Forschungsinstituten schnell als Produkte auf den Markt zu bringen. Sechs Cluster-Initiativen von Wirtschaft und Wissenschaft wurden auf Vorschlag einer internationalen Jury jetzt ausgewählt. Sie sollen in den nächsten Monaten ihre Konzepte weiterentwickeln und werden dabei vom BMBF unterstützt. Daraus werden dann in der zweiten Stufe des Wettbewerbs die besten drei Konzepte ausgewählt und ihre Ausführung gefördert. Insgesamt stehen für die Clusterbildung 60 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahren zur Verfügung. Das Bundesforschungsministerium will damit zusätzliche Investitionen von Unternehmen für die Forschung und Entwicklung mobilisieren.
Folgende Cluster-Initiativen werden in der ersten Stufe BioIndustrie 2021 gefördert:
Industrielle Prozesse mit biogenen Building Blocks und Performance Proteinen BioM Biotech Cluster Development GmbH, 82152 Martinsried
Cyclische Peptide und Depsipeptide aus höheren Pilzen: Eine wenig untersuchte Wirkstoff-Gruppe mit vielversprechenden Anwendungsmöglichkeiten in Landwirtschaft, Pharma und Tiergesundheit, Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung, 67663 Kaiserslautern
Integrierte BioIndustrie: Entwicklung eines Clusterkonzepts zur Entwickung einer Strategie zum Einsatz der Weißen Biotechnologie in ausgewählten Industriebranchen Frankfurt Bio Tech Alliance e.V., 60438 Frankfurt
Weiße Biotechnologie für Innovation und Nachhaltigkeit WeBINa2021 Creavis Science to Business Center Biotechnologie, 45764 Marl
Nachhaltige Biokatalyse auf neuen Wegen, TUTech Innovation GmbH, 21079 Hamburg
“Biopolymere / Biowerkstoffe” lösungsorientiert – länderübergreifend – kompetent BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, 70174 Stuttgart
Die Förderaktivitäten des BMBF in der Biotechnologie finden Sie im Internet unter: http://www.bmbf.de Ansprechpartner für weitere Informationen ist: Dr. Rudolf Straub Projektträger Jülich PTJ-BIO Tel.: 02461-61 4460 Email: r.straub@fz-juelich.de