Berlin – Immer mehr ältere Menschen müssen in ihrem Alltag nicht nur mit Hilfe- und Pflegebedarf umgehen, sondern zum Teil auch gravierende Einschränkungen der psychischen Gesundheit bewältigen. Dazu zählen unter anderem demenzielle Erkrankungen, Depressionen und Abhängigkeitserkrankungen. Um Pflegeberater im Umgang mit diesen Herausforderungen zu unterstützen, hat das ZQP einen Leitfaden zu psychischen Problemlagen entwickelt. Dieser richtet sich an psychiatrisch nicht spezialisierte Berufsgruppen aus der psychosozialen Beratung. Gut verständlich und auf Grundlage des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstands werden wichtige Informationen zu psychischen Störungen, Entstehungsmodellen und Interventionsansätzen kompakt aufbereitet. Der Leitfaden hilft vor allem dabei, Hinweise auf psychische Problemlagen zu erkennen und gegebenenfalls gezielt auf ärztliche und psychotherapeutische Interventionen und Behandlungsoptionen hinzuweisen zu können. Damit leistet das Kompendium auch einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI.
„Die komplexe Lebenssituation von pflegebedürftigen Menschen stellt anspruchsvolle Anforderungen an Berufsgruppen, die sich in der Beratung, Betreuung und Versorgung von älteren Menschen engagieren. Dies gilt insbesondere für die Beratung älterer Menschen, die trotz ihrer vielfältigen Einschränkungen einschließlich psychischer Erkrankungen weiterhin zu Hause leben wollen. Vor diesem Hintergrund finden Pflegeberater einen wissenschaftlich fundierten Überblick zum aktuellen Stand des medizinischen und psychotherapeutischen Wissens. Sie können so gezielt den Zugang zu ärztlichen und psychotherapeutischen Interventionen erleichtern“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Das Kompendium ergänzt die einschlägigen fachlichen Leitlinien mit Empfehlungen und Orientierungshilfen für den nichtärztlichen Bereich. Grundlage dafür waren unter anderem die Empfehlungen der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“.
Strukturell bietet der Leitfaden neben einer allgemeinen Einführung und konkreter Beschreibungen psychischer Störungen und Problemlagen auch praktische Hinweise für den problembezogenen Beratungsprozess. Der Leser wird dabei zunächst über Auftretenswahrscheinlichkeit, Verlauf, Ursachen und Risikofaktoren informiert. Durch anschauliche Flussdiagramme werden den Beratenden zudem Empfehlungen zum Erkennen und zum Management in Bezug auf die Problemlage aber auch detaillierte Informationen zu angezeigten psychosozialen Interventionen gegeben. Auf diese Weise leistet das Kompendium wertvolle Unterstützung bei der Beratung von Menschen mit psychischen Problemen und deren Angehörigen.
Weitere Informationen zum Themenheft „Psychische Problemlagen“ finden Sie auf www.zqp.de.
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