Berlin – Der Pionier der Genforschung, Prof. Oliver Smithies von der Universität von North Carolina in Chapel Hill, USA, ist am Freitag, den 1. Juni 2007, mit der Gedächtnismedaille der E.K. Frey – E. Werle Stiftung ausgezeichnet worden. Prof. Smithies entwickelte zusammen mit zwei anderen Forschern die “knock-out-Technik”, mit deren Hilfe Gene in Tieren ausgeschaltet werden können, um ihre Funktion zu erforschen. Mit dieser in Forschungslaboren weltweit eingesetzten Methode ist es möglich, Krankheiten des Menschen im Tiermodell zu untersuchen. Mit Prof. Smithies wurde Prof. João B. Pesquero von der Universität São Paulo, Brasilien, mit dem gleichnamigen Förderpreis, der mit 5 000 US Dollar dotiert ist, geehrt. Die Auszeichnungen wurden den beiden Forschern im Rahmen eines internationalen Kongresses des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch über das Gewebshormon Kinin überreicht, das bei Gefäßerkrankungen und Entzündungsprozessen eine Rolle spielt. Beide Wissenschaftler haben entscheidende Beiträge zur Erforschung dieses Gebiets geleistet.
Prof. Smithies wurde 1925 in Halifax, Großbritannien, geboren und studierte Medizin und Biochemie in Oxford. Nach seiner Promotion 1951 ging er in die USA an die Universität von Wisconsin, von 1953 – 1960 forschte er im Connaught-Labor der Universität von Toronto, Kanada, danach hatte er bis 1988 einen Lehrstuhl für Genetik an der Universität von Wisconsin in Madison inne. Seit 1988 ist er in Chapel Hill tätig und forscht bis heute. Schwerpunkte seiner Arbeiten sind derzeit insbesondere Diabetes und Bluthochdruck. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter unter anderem den Wolf Preis für Medizin (2003) und den Albert Lasker Preis (2001).
Prof. Pesquero wurde 1962 in Penápolis, Brasilien geboren und studierte Chemie in São Paulo. Nach seiner Promotion ging er 1992 nach Heidelberg und dann an das neu gegründete MDC nach Berlin. Seit 2001 ist er Direktor des Zentrums für die Entwicklung von Tiermodellen an der Universität von São Paulo. 2004 hatte er den Friedrich Wilhelm Bessel Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) erhalten und damit seine seit Jahren bestehende Zusammenarbeit mit Prof. Michael Bader vom MDC intensiviert.
Photos der Preisträger können Sie sich im Internet herunterladen unter: http://www.mdc-berlin.de
Weitere Informationen: http://www.pathology.unc.edu http://en.wikipedia.org http://www.laskerfoundation.org