Berlin – Zu den Äußerungen von Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), in der BILD-Zeitung von heute, erklärt Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika: Niemand – auch nicht der Deutsche Apothekerverband weiß, wie viel die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) tatsächlich durch Rabattverträge einspart. Außer den einzelnen Krankenkassen selbst kennt niemand die Preisnachlässe, die ihnen die Generikahersteller einräumen müssen, um überhaupt im Markt zu bleiben. Und es bleibt bislang auch ihr wohl gehütetes Geheimnis, wie viel von diesem Geld allein durch die erheblichen Transaktionskosten wieder aufgefressen wird.
Die Intransparenz im Rabattvertragsgeschäft lässt die wildesten Spekulationen ins Kraut schießen. Da wird mit Milliarden nur so um sich geworfen. Der Phantasie entsprungene Zahlen mögen zwar ausreichen, um in der Presse Stimmung zu machen und Druck auf die Politik aufzubauen. Zur Lösung der Probleme tragen sie aber nicht bei.
Denn die Politik muss im Zuge der im Koalitionsvertrag vereinbarten Neuordnung der Arzneimittelversorgung einen Spagat zwischen der Entlastung der Krankenkassen einerseits und der Erhaltung einer leistungsfähigen Generikaindustrie andererseits machen. Dazu braucht sie Fakten, Fakten, Fakten. Und keine aus der Luft gegriffenen Zahlen. Wir alle brauchen also schnellstmöglich Transparenz!