Berlin – Heute präsentierte der Verband Pro Generika in Berlin auf seiner Veranstaltung „Dialog am Mittag“ in Berlin eine von ihm bei der Unternehmensberatung Roland Berger in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zum Thema: „Versorgungssicherheit mit Antibiotika: Wege zur Produktion von Antibiotikawirkstoffen in Deutschland bzw. der EU“.
Vor dem Hintergrund, dass viele versorgungskritische Wirkstoffe in Schwellenländern außerhalb der EU produziert werden, hat die Unternehmensberatung Roland Berger in der Studie am Beispiel Antibiotika drei Modelle untersucht, wie man die Wirkstoffproduktion in Europa intensivieren könnte. Aufgrund von Lieferengpässen, auch bei versorgungskritischen Wirkstoffen, fordern immer mehr Akteure im Gesundheitssystem eine Verlagerung der Arzneimittelproduktion zurück in die EU.
Mit Prof. Karl Broich, Präsident des BfArM, Michael Hennrich, Arzneimittelexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Morris Hosseini, Senior Partner Roland Berger und Wolfgang Späth, Vorstandsvorsitzender Pro Generika und Vorstand Hexal diskutierten vier Experten über die Ergebnisse der Studie. Das Fazit: Eine Rückverlagerung von Teilen der Antibiotikaproduktion wäre mit Hilfe einer gemeinschaftlichen Initiative aller betroffenen Stakeholdergruppen (Industrie, stationäre und ambulante Versorger, Politik, Krankenkassen) grundsätzlich möglich.
Wolfgang Späth erklärt dazu: „Um die Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln zu erhöhen, ist auch eine Stärkung der heimischen Produktion notwendig. Dieser Weg ist hochkomplex und kann nicht von einem Akteur alleine getragen werden. Auch wenn klar ist, dass „Autarkie“ angesichts der Globalisierung weder sinnvoll noch realistisch ist, wollen wir zusammen mit der Politik Ansätze diskutieren, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann. Pro Generika ist mit der heute vorgestellten Studie von Roland Berger in Vorleistung gegangen. Es gibt nun erstmals eine analytische Grundlage für diese Diskussion. Der 2. Pharmadialog der Bundesregierung wäre dafür eine ideale Plattform.“
Die Roland Berger Studie kann auf www.progenerika.de abgerufen werden.