Berlin – “Das System der privaten Krankenversicherung steckt in der Krise Oberkante Unterlippe. Die beste Lösung für die Privatversicherten wäre, das System geregelt abzuschaffen”, kommentiert Harald Weinberg, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Gesundheitsausschuss, die Meldungen über existentielle Probleme der Privaten Krankenversicherung. Weinberg weiter:
“Die Beiträge können jetzt schon 144.000 Versicherte nicht mehr zahlen. An der Beitragsschraube kann nicht ewig weitergedreht werden, um die Systemkrise der Branche zu verschleiern. Bevor einzelne Unternehmen pleitegehen und es zu dominoartigen Folgepleiten kommt, wäre es besser, die Private Krankenversicherung geregelt abzuwickeln. Die Rettungsgesellschaft der Krankenversicherer ‘Medicator’ ist mit einer Haftungssumme von einer Milliarde völlig unzureichend ausgestattet und eher ein Feigenblatt. Bei 22 Milliarden Euro Leistungsausgaben im Jahr genügt eine Milliarde gerade einmal für gut zwei Wochen. Ich glaube nicht, dass diese Deckungssumme bei größeren Pleiten ausreichen wird.
Eine Abschaffung der privaten Krankenversicherung wäre zudem gerechter. Alle Menschen haben Anrecht auf alle notwendigen gesundheitlichen Leistungen. Die Chefarztbehandlung soll der bekommen, der sie braucht, nicht der, der am meisten dafür bezahlen kann. Die Lösung kann nur eine Bürgerversicherung sein, in der alle Menschen gesetzlich versichert sind. Für die Versicherten wäre das günstiger: Eine Bürgerversicherung, wie sie DIE LINKE vorgeschlagen hat, würde Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils gerade einmal gut fünf Prozent kosten.”