Koblenz – Im kommenden Jahr werden die Krankenversicherungsbeiträge der Debeka, des größten privaten Krankenversicherers in Deutschland, für viele Versicherte sinken. Das gilt für rund 1,2 Millionen Voll- und Zusatzversicherte. Hier kommt es zu Reduzierungen von durchschnittlich 1,5 Prozent. Zusätzlich wird es bei älteren Versicherten Beitragssenkungen geben, bei denen gesetzliche Zuschläge ab dem 60. Lebensjahr wegfallen oder zusätzliche garantierte Beitragssenkungen ab dem 81. Lebensjahr greifen. Die Anzahl und das Volumen hierfür sind derzeit noch nicht bekannt. Bei rund 125.000 Versicherten wird es 2018 aber auch zu Erhöhungen kommen – im Wesentlichen bei Verträgen für Kinder, für die mehr Versicherungsleistungen in Anspruch genommen wurden. Die Anpassung bewegt sich hier in einem Bereich von durchschnittlich etwa drei Prozent. In der privaten Pflegepflichtversicherung wird es keine Änderungen geben.
“Nach einem Jahr mit relativ hohen Beitragsanpassungen werden im kommenden Jahr für viele Versicherte die Beiträge wieder etwas sinken. Entgegen vieler Vorurteile gibt es auch so etwas in der privaten Krankenversicherung”, erklärt Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender der Debeka. “Die teilweise deutlichen Erhöhungen in 2017 – nach mehreren Jahren stabiler Beiträge – ergaben sich unter anderem deshalb, weil die gesetzlichen Vorschriften eine zeitnahe Anpassung an veränderte Leistungsausgaben und Rechnungsgrundlagen nicht zugelassen haben. Würden diese Regelungen geändert, könnten Beitragsanpassungen in moderaten Schritten erfolgen. Das läge auch im Interesse der Versicherten.”
Anders als vielfach behauptet, liegt die Beitragsentwicklung in der Privaten Krankenversicherung (PKV) auf dem Niveau der Beitragserhöhungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des unabhängigen privatwirtschaftlichen Forschungsinstituts IGES zum Thema “Beitragsentwicklung in der PKV”. Die Erhöhung der Beitragseinnahmen je Versichertem in der GKV lag seit 1997 bei durchschnittlich 2,6 Prozent pro Jahr – und das trotz der Leistungskürzungen in der GKV durch diverse Gesundheitsreformen in den letzten 20 Jahren. Der gleiche Wert ergibt sich bei der Betrachtung der mittleren Beitragserhöhungen der PKV-Versicherten der Debeka – dem Marktführer in der PKV. Betrachtet man die letzten zehn Jahre, lagen die Steigerungen der PKV-Versicherten sogar unter denen der GKV. Auch bei älteren Versicherten ergibt sich ein interessantes Bild: Entgegen der vorherrschenden Behauptung, die Beiträge in der PKV seien im Alter nicht bezahlbar, zeigt die Studie andere Fakten, denn tatsächlich sind im Durchschnitt die Beiträge der PKV-Versicherten im Alter nicht höher als die der 60-jährigen. Für Beihilfeversicherte liegen die Beiträge sogar deutlich darunter.