Berlin – Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25.11.: Verbände und Beratungsstellen informieren über Gefahren einer Kriminalisierung der Prostitution und sinnvolle Alternativen
In Deutschland zeichnet sich der Beginn einer neuen Debatte über Prostitution ab. Bundestagsabgeordnete verschiedener Parteien streben ein so genanntes Sexkaufverbot an: Sexuelle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen soll, ähnlich wie in Schweden oder Frankreich, verboten werden. Ein entsprechender Antrag wird auch auf dem kommenden SPD-Bundesparteitag erwartet.
Diese Entwicklung erfüllt Fachleute in Verbänden und Beratungsstellen mit tiefer Sorge. Denn internationale Studie zeigen eindeutig: Jede Form der Kriminalisierung von Prostitution schützt die Sexarbeiter_innen nicht, sondern erhöht das Risiko, dass sie Opfer von Gewalt oder anderen Straftaten werden und sich sexuell übertragbare Infektionen zuzuziehen. Das Angebot sexueller Dienstleistungen wird nicht weniger, sondern verlagert sich ins Verborgene. Prekäre Lebens- und Arbeitsverhältnisse werden verschärft. Darüber hinaus bestehen verfassungsrechtliche Bedenken.
Über dieses Thema möchten wir Sie informieren bei einem
Pressegespräch
am Freitag, dem 22.11.2019
um 11 Uhr
in der Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Aidshilfe
Wilhelmstraße 138
10963 Berlin
Ihre Gesprächspartner_innen:
- Holger Wicht, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Aidshilfe
- Susanne Kahl-Passoth, Stellv. Vorsitzende Deutscher Frauenrat
- Johanna Thie, Fachreferentin „Hilfen für Frauen“ der Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband e.V.
- Claudia Zimmermann-Schwartz, Vizepräsidentin des Deutschen Juristinnenbundes e.V.
- Andrea Hitzke, Leiterin der Dortmunder Mitternachtsmission e.V. – Beratungsstelle für Prostituierte, Ehemalige und Opfer von Menschenhandel
- Claudia Rabe, Koordinatorin von Contra Kiel – Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein im Frauenwerk der Nordkirche
Wir bitten um Anmeldung an presse@dah.aidshilfe.de.