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Praxisgebühr schließt Arme von ärztlicher Versorgung aus

Frank Spieth

Berlin – “Wer ernsthaft die Praxisgebühr für jeden Arztbesuch fordert, hat alle ethisch-moralischen Grundsätze über Bord geworfen. Es muss im Gegenteil darüber diskutiert werden, die Praxisgebühr und alle anderen Zuzahlungen abzuschaffen”, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Frank Spieth, zur Diskussion um eine Erhöhung der Praxisgebühr. Spieth weiter:

“Eine Praxisgebühr bei jedem Arztbesuch schließt Geringverdiener de facto von der ambulanten Versorgung aus. Die Gesetzliche Krankenversicherung existiert aber zu dem Zweck, den Kranken eine hochwertige Gesundheitsversorgung zu sichern. Die Grundsätze „Gesunde für Kranke, Gutverdiener für Geringverdiener und Junge für Alte“ müssen uneingeschränkt gelten. Mit erhöhten Zuzahlungen aber werden diese Prinzipien auf den Kopf gestellt.

Unsere Forderung an einzelne Standesvertreter der Ärzteschaft lautet daher: Mehr Ethik und nicht nur Monetik! Die fortschreitende Kommerzialisierung und Privatisierung muss endlich gestoppt und umgekehrt werden. Wahltarife, die Gesunde auf Kosten der Kranken entlasten spalten unsere Gesellschaft in Gewinner und Verlierer. Die private Krankenversicherung sorgt für eine Privilegierung der Privilegierten.

Die Zwei-Klassen-Medizin, die dafür verantwortlich ist, dass Armut zu einem früheren Tod führt, muss überwunden werden. Mit unserem Vorschlag einer Bürgerinnen- und Bürgerversicherung steht DIE LINKE für ein solidarisches Gesundheitssystem, das allen die benötigten Leistungen zuzahlungsfrei garantiert.”