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Prävention psychischer Erkrankungen endlich ausbauen

Pressemitteilung

Berlin – Zur Veröffentlichung des Fehlzeiten-Reports 2011 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK erklärt Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte:

Wer die Augen vor psychischen Belastungen am Arbeitsplatz verschließt, riskiert zunehmende Ausfälle und Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen. Die Mitarbeiterbefragungen des Fehlzeiten-Reports 2011 zeigen, dass hier bislang viel zu wenig in den Betrieben passiert.

Mehr Feedback und Lob und ein gesundheitsförderlicher Führungsstil sind die eine Seite der Medaille, Angebote zur Stressbewältigung und eine gezielte Entlastung von belastenden Faktoren im Arbeitsalltag die andere. Die Zunahme von atypischer und prekärer Beschäftigung, die steigende Arbeitsintensität und die “Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit” durch moderne Kommunikationsmittel, die immer seltener einen selbstbestimmten Arbeitsrhythmus zulassen, gehen an den Menschen nicht spurlos vorbei. Der Arbeitsschutz in allen Betrieben muss deshalb mehr als heute den Schutz vor Stress und psychischer Überlastung sicherstellen.

Auch in kleinen und mittleren Betrieben brauchen wir betriebliche Gesundheitsförderung für Körper und Seele, die an den Arbeitsbedingungen ansetzt. Die Angebote für ältere und weibliche Beschäftigte müssen ausgebaut werden. Die Arbeitgeber sind aufgerufen dafür zu sorgen, dass die Beschäftigten noch mithalten können und Arbeit nicht krank macht.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Bedeutung der Gesundheitsförderung in den Betrieben durch ein Präventionsgesetz und eine nationale Strategie für Prävention und Gesundheitsförderung zu stärken und weiter auszubauen.