Berlin – Zur aktuellen Diskussion über das geplante Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) erklärt der Direktor des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV), Volker Leienbach:
Die private Krankenversicherung begrüßt die Absicht der Koalition, bei der Neuordnung des Arzneimittelmarktes im Interesse des Patientenschutzes die Versorgung mit Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen zu angemessenen Kosten sicherzustellen.
Wenn nur die GKV bei innovativen Arzneien neue Verhandlungsinstrumente erhielte, würde sich die Ausgabendynamik zu Lasten der Privatversicherten verschärfen. Dies umso mehr, als die Pharmaindustrie dann ihre Rabatte für die GKV durch zusätzliche Preissteigerungen für Privatpatienten ausgleichen könnte.
Die PKV fordert daher seit langem eine Einbeziehung der Selbstzahler in die geplanten gesetzlichen Regelungen und ein wirksames Verhandlungsmandat für die Branche. Bei Einbeziehung in die Rabattverhandlungen auf Basis von Nutzenbewertungen ist die PKV zu einer fairen Lastenteilung bereit.
Wer eine effiziente Regelung angemessener Arzneimittelpreise nun als GKV-isierung der PKV kritisiert, liegt nicht nur sprachlich daneben. Der Systemwettbewerb zwischen PKV und GKV lebt von Unterschieden, über die sich die Versicherten jeden Tag ein Bild machen können. Die PKV ist und bleibt eine budgetfreie Zone, sie garantiert die freie Arzt- und Therapiewahl, gibt eine lebenslange Leistungszusage und ist dank Kapitaldeckung generationengerecht.
Dies und vieles mehr macht den Unterschied aus. Gesetzliche Preisunterschiede für dieselben Medikamente abhängig vom Versicherungsstatus sind dagegen kein Merkmal von Systemwettbewerb, sondern liefen auf seine Verzerrung hinaus.