Berlin – Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und der saarländische Sozialminister Josef Hecken haben heute in St. Wendel den künftigen Pilot-Pflegestützpunkt besucht.
Ulla Schmidt: “Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen haben Anspruch auf umfassende und unabhängige Information, und zügige Entscheidungen über die Leistungen. Wohnortnahe Pflegestützpunkte mit guter Beratung und bester Betreuung sind eine Voraussetzung, damit ein Leben in Würde möglich wird. Der Pilot-Pflegestützpunkt Sankt Wendel arbeitet in dieser ethischen Verpflichtung. Er wird helfen, den Gedanken der wohnortnahen Versorgung noch besser zu verankern. Ich bin sicher, dass im Laufe der Zeit in allen Bundesländern Anlaufstellen für alle Fragen rund um die Pflege entstehen werden. Was ohne bürokratischen Aufwand, aber mit Sachverstand und Zuverlässigkeit hilft, das setzt sich auch durch. Pflegende Angehörige und Pflegebedürftige werden künftig das einfordern, was sich im Nachbarland ganz offenkundig bewährt.”
Josef Hecken: “Der saarländische Pflegestützpunkt ist ein Musterbeispiel, wie man effektiv und mit geringem bürokratischem Aufwand passgenaue Beratung und Hilfe für Pflegebedürftige und deren Angehörige gewährleisten kann. Wir wollen damit erreichen, dass wir noch besser als bisher pflegebedürftigen Menschen möglichst lange das Verbleiben in der häuslichen Umgebung ermöglichen können. Wichtig ist uns, dass wir Doppelstrukturen vermeiden und wir es schaffen, neben der Gewährleistung von Trägerneutralität auch eine regionale Ausrichtung zu gewährleisten. Dies ist durch ein gleichrangiges Miteinander des vorhandenen Beratungs- und Koordinierungsstelle des Landkreises und der Beratungsangebote der Pflegekassen unter einem Dach und unter einheitlicher Führung gewährleistet. Miteinander statt Nebeneinander oder gar Gegeneinander: das ist unser Prinzip zur Optimierung der Beratungs- und Hilfsangebote. Vor allem sind wir stolz, dass der Pflegestützpunkt für alle und nicht nur Leistungsberechtigte der Pflegeversicherung offen steht.” Insgesamt soll im Rahmen des Modellvorhabens des Bundesministeriums für Gesundheit “Werkstatt Pflegestützpunkt” in jedem Bundesland ein Stützpunkt errichtet werden. Die Zielsetzung des Projekts besteht darin, modellhaft in verschiedenen Regionen Deutschlands Pflegestützpunkte und Pflegeberatung zu erproben. Der Aufbau der Pilot-Pflegestützpunkte wird mit einer Anschubfinanzierung von 30.000 Euro je Stützpunkt gefördert. Neun Modellpflegestützpunkte haben bereits einen Zuwendungsbescheid bekommen, über die restlichen wird in den kommenden Tagen entschieden.
Insgesamt stehen aus dem “Modellprogramm zur Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger” für die Pilot-Pflegestützpunkte und deren Begleitung und Koordinierung durch das Kuratorium Deutsche Altenhilfe über eine Million Euro zur Verfügung.