Berlin – „Wer sich aus ideologischen Gründen, wie bisher die katholische Kirche, gegen eine rezeptfreie Abgabe der ‚Pille danach‘ wendet, nimmt bereitwillig in Kauf, dass Frauen ungewollt schwanger werden. Denn die Einnahme der Wirkstoffe muss schnellstmöglich erfolgen, um überhaupt zu sein. Deshalb müssen die bisherigen Hürden für Mädchen und Frauen, um an ein Notfallpräparat wie die ‚Pille danach‘ zu kommen, schnell beseitigt werden“, so Yvonne Ploetz, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ploetz weiter:
„Gerade für junge Frauen sowie für Mädchen und Frauen im ländlichen Raum stellt die Rezeptpflicht ein großes Hindernis dar. Sie stoßen vor allem am Wochenende auf erhebliche Schwierigkeiten, ein Rezept für die ‚Pille danach‘ zu bekommen. Da muss die Politik gegensteuern.
Der aktuelle Fall in Köln, wo einer vergewaltigten Frau in katholischen Krankenhäusern die ‚Pille danach‘ verwehrt wurde, verdeutlicht zudem das Problem, dass es in vielen konfessionellen Krankenhäusern den Ärztinnen und Ärzten nach wie vor untersagt ist, entsprechende Rezepte auszustellen. Selbstbestimmung fängt aber beim eigenen Körper an. Deshalb muss die Politik sicherstellen, dass Mädchen und Frauen einen freien Zugang zu solchen Präparaten bekommen, damit sie selbst entscheiden können, ob sie schwanger werden wollen.
Dieses Thema ist zu wichtig, um wahltaktisch behandelt zu werden. Es darf nicht sein, dass Familienministerin Schröder und ihre CDU bei der rezeptfreien Abgabe der ‚Pille danach‘ auf Zeit spielen, nur um bestimmte Gruppen von Wählerinnen und Wählern im Bundestagswahljahr nicht zu verprellen. Es geht hier um das Wohl der Frauen, nicht um Wahlarithmetik.“