Berlin – Große Ehre für das Pharmaunternehmen Birken: Das BPI-Mitglied wurde mit dem Innovations-Preis der Gesellschaft für Phytotherapie ausgezeichnet. 16 Jahre hatte das baden-württembergische Unternehmen an einem neuen Wirkstoff zur Behandlung von oberflächlichen (mid-dermalen) Wunden geforscht. Die Indikation ist erstmals mit Studien evident belegt. Die Preisverleihung fand am Samstag im Rahmen des wissenschaftlichen Jah-reskongresses der Gesellschaft für Phytotherapie (GPT) in Bonn statt.
Der Innovationspreis der Gesellschaft für Phytotherapie honoriert praxisorientierte Innovationen, die den Stellenwert der Phytotherapie bei Patienten, Ärzten und Apothekern fördern. Beim Kongress in Bonn nahm Dr. Armin Scheffler die Auszeichnung für das patentgeschützte Arzneimittel Episalvan entgegen. Der ehemalige Birken-Vorstand war maßgeblich an der Entwicklung des Präparats beteiligt.
Von der Idee „Betulin für die Haut“ bis zum zugelassenen Arzneimittel Episalvan sind 16 Jahre Entwicklungszeit vergangenen. Bei dem Präparat handelt es sich um ein Arzneimittel mit dem innovativen Wirkstoff Triterpentrockenextrakt (Betulin) aus der Birkenrinde, das zur Behandlung von oberflächlichen Hautwunden und Verbrennungswunden der Haut vom Grad IIa bei Erwachsenen angewendet wird. Erst im Januar dieses Jahres wurde von der Europäischen Arzneimittelbehörde die zentrale europäische Zulassung erteilt. Der Wirkstoff ist neu und die Indikation erstmals mit Studien evident belegt. Episalvan ist damit das erste europäisch zugelassene Arzneimittel mit dem klinischen Nachweis der beschleunigten Wundheilung. Somit wurde ein völlig neues Therapiefeld für die Phytotherapie erschlossen. „Das Projekt zeigt, dass wissenschaftliche Neuentwicklungen in der Phytotherapie in Europa möglich sind, auch wenn der Weg lang und anstrengend ist. Der Innovationspreis honoriert diese Arbeit“, so Armin Scheffler.
Im April 2016 wurde die Birken AG durch die in London börsennotierte Amryt Pharma PLC. übernommen, die in der Entwicklung neuer Arzneimittel für seltene Erkrankungen tätig ist. In Zukunft soll die Weiterentwicklung des Präparates für eine Zulassung in der Indikation Epidermolysis bullosa (Schmetterlingshaut) erfolgen. Für diese seltene Erkrankung, von der vor allem Kinder betroffen sind, steht zurzeit noch keine Therapie zur Verfügung. Scheffler: „Das Preisgeld von 10.000 Euro werden wir daher auch über eine gemeinnützige Stiftung der weiteren Forschung und Entwicklung an Betulinen zur Verfügung stellen.“
Der Innovationspreis der GPT wurde zum zweiten Mal verliehen. Der BPI hat auch in diesem Jahr die Förderung der Forschung im Bereich der Phytotherapie unterstützt.