Mainz – Der Einsatz von Pharmaziepraktikanten entlastet das Arzt- und Pflegepersonal und führt zu einem schnelleren Erkennen und Lösen von arzneimittelbezogenen Problemen. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die von der Monitorin Dr. Carina Hohmann, Klinikum Fulda im Rahmen der Verleihung des Förderpreises in Höhe von 7.500 Euro der LAV-Petrick-Stiftung 2010 des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz präsentiert wurden. Wer Apotheker/in werden will, muss zunächst ein vierjähriges Universitätsstudium der Pharmazie und anschließend ein einjähriges Praktikum erfolgreich abschließen. Dabei können auch sechs Monate im Krankenhaus, drei Monate davon auf einer Station abgeleistet werden.
In die Studie wurden im Zeitraum von zwei Mal 6 Monaten fünf Krankenhausapotheken, zwei krankenhausversorgende Apotheken, 27 Pharmazeuten im Praktikum und 14 Projektstationen operativer Fachbereiche einbezogen. Insgesamt wurden mehr als 6.000 Arzneimittel-Anamnesen erstellt. Dabei wurden ca. 5.500 arzneimittelbezogene Probleme erfasst.
Fast 90 Prozent der Ärzte und Pflegekräfte bewerteten den Einsatz der Pharmaziepraktikanten bei der Arzneimittelanamnese und -substitution als Entlastung. Eine praktisch hundertprozentige Zustimmung gab es für die Aussage, dass die Pharmaziepraktikanten für ein schnelleres Erkennen und Lösen von arzneimittelbezogenen Problemen sorgen. Folgerichtig fällt das Votum für einen dauerhaften Einsatz der Praktikanten auf Station ebenso deutlich aus.
Diese Studie zeigt eindrucksvoll, dass der Einsatz von Pharmaziepraktikanten auf Station für alle Beteiligten von Vorteil ist. Sie tragen dazu bei, die Qualität und Sicherheit der Arzneimitteltherapie zu steigern. Aus diesem Grund sollte von der Möglichkeit, diese während ihrer Ausbildung dort einzusetzen, verstärkt Gebrauch gemacht werden, so der Vorsitzende des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz, Hermann S. Keller, bei der Verleihung des Preises an Carina Homann.