Bielefeld – Der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften wächst weiter. Um den steigenden Bedarf weiter decken zu können, stockt die Pflegeschule am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) ab sofort die Ausbildungsplätze um 60 auf. Zukünftig werden jährlich 372 Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung an der Pflegeschule des EvKB absolvieren können.
In diesem Schuljahr kann die Pflegeschule des EvKB mehr Schülerinnen und Schüler aufnehmen als in den vergangenen Jahren. Der bundesweite Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal und die starke Nachfrage an Ausbildungsplätzen waren gute Gründe für die Bezirksregierung in Detmold, 60 neue Ausbildungsplätze zu genehmigen. „Wir sind darüber sehr glücklich. In den kommenden drei Jahren können wir je eine Klasse mit 20 Schülerinnen und Schülern mehr führen“, berichtet Petra Krause, Leiterin der Gesundheitsschulen am EvKB, zu denen auch die Pflegeschule gehört. Die Diplom-Pflegewirtin freut sich sehr über die Beliebtheit der Ausbildung bei den jungen Menschen, von denen die meisten aus der Region kommen. „Wir haben auf eine Ausbildungsstelle neun Bewerber. Das liegt an mehreren Faktoren. Ein großes Plus ist die Vielfalt unserer Einsatzbereiche. Wir können in unserem Klinikum und den anderen Einrichtungen in Bethel insgesamt 120 Praxisorte anbieten. Und noch wichtiger ist bei einer Ausbildung, in der innerhalb von drei Jahren 2500 Praxisstunden absolviert werden müssen, die individuelle Begleitung durch Schulpraxisanleiter. Diese unterstützen die Schülerinnen und Schüler die Theorie in die Praxis umzusetzen.“
Durch einen Kooperationsvertrag mit der Fachhochschule der Diakonie wird zusätzlich ein ausbildungsbegleitendes Studium angeboten. Die Pflegeausbildung in Kombination mit einem abschließenden Bachelor in Pflegewissenschaften dauert viereinhalb Jahre.
Die Entscheidung, in einen anspruchsvollen Pflegeberuf zu gehen, ist bei vielen der mehrheitlich weiblichen Schüler gut überlegt. 30 Prozent der Neuzugänge auf der Pflegeschule des EvKB fällen ihre Entscheidung, diesen Beruf zu wählen, nach einem Betheljahr. „Die Ausbildung ist komplex und die Prüfung anspruchsvoll. Doch die Arbeit in der Pflege hat für die jungen Menschen eine große Sinnstiftung“, erklärt Krause und ergänzt: „Die jungen Menschen sind unsere Zukunft, und wir müssen ihnen entsprechende Wertschätzung entgegenbringen. Das bedeutet auch, dass wir Berufsbilder weiterentwickeln, um durch die Qualität der Ausbildung zu überzeugen.“ Das EvKB übernimmt 70 Prozent der Absolventen, die restlichen 30 Prozent schließen ein Studium an oder wechseln zu anderen Kliniken in der Region.