Berlin – Anlässlich des Besuchs im Pilot-Pflegestützpunkt in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: Heute tritt die Pflegereform in Kraft. Mit der Reform helfen wir vielen pflegebedürftigen Menschen, so lange wie möglich in ihrer häuslichen Umgebung bleiben zu können. Ein Kernstück der Reform sind wohnortnahe Pflegestützpunkte als Anlaufstelle für die Ratsuchenden. Dort kümmert sich ein persönlicher Fallmanager um die spezielle Situation des Einzelnen, den Antrag oder um Alltagshilfen. Der Pilot-Pflegestützpunkt Wismar ist ein gutes Beispiel für viele zukünftige Pflegestützpunkte. Sie können den Menschen bei ihren täglichen Fragen und Sorgen helfen. Ich bin überzeugt, dass sich die Pflegestützpunkte im Quartier bundesweit durchsetzen werden. Die meisten Länder haben bereits angekündigt, sich für Pflegestützpunkte zu entscheiden.
Der Pilot-Pflegestützpunkt in Wismar hat seine Arbeit am 23. Mai 2008 aufgenommen. Der Stützpunkt befindet sich in den Räumlichkeiten des Kreisverbands der Arbeiterwohlfahrt Wismar. Der Stützpunkt nimmt für das Land Mecklenburg-Vorpommern an dem vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt Werkstatt Pflegestützpunkte teil. Gefördert wird der Pflegestützpunkt einmalig mit 30.000 Euro aus Bundesmitteln. Dem AWO Landesverband ist es gelungen, die AOK Mecklenburg-Vorpommern für eine Mitarbeit zu gewinnen.
Der Pflegestützpunkt Wismar koordiniert, steuert und vernetzt Leistungen unterschiedlicher Versorgungsbereiche und unterschiedlicher Leistungsträger unter Einbeziehung sozialer wie bürgerschaftlicher Initiativen und Selbsthilfevereinigungen, mit dem Ziel, eine an den individuellen Bedürfnissen ausgerichtete Versorgung und Beratung wohnortnah sicherzustellen.
Darüber hinaus wird der Pflegestützpunkt mit der Protinus gGmbH in einem Projekt kooperieren, das sich mit der Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten im niedrigschwelligen Dienstleistungsbereich zur Versorgung von Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz beschäftigt. Die Lösungsansätze werden auch die Schulung von sozial Engagierten umfassen. Die Bundesagentur für Arbeit wird in das Projekt mit eingebunden, um Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu geben. Das Projekt wird mit zusätzlichen 20.000 Euro vom Bundesgesundheitsministerium gefördert.
Im Rahmen des Modellvorhabens des Bundesministeriums für Gesundheit Werkstatt Pflegestützpunkt wird in jedem Bundesland ein Pilot-Stützpunkt errichtet. Die Zielsetzung des Projekts ist, modellhaft Pflegestützpunkte und Pflegeberatung zu erproben.
Weitere Informationen unter: http://www.bmg.bund.de und http://www.altenhilfe-rummelsberg.de.