Berlin – Die Pflege durch enge Familienangehörige ist keine Ausnahme, sondern die Regel. Siebzig Prozent der Pflegebedürftigen in Deutschland werden von der Familie versorgt. Damit stellt diese Gruppe den größten Pflegedienst in der Gesellschaft dar. Doch in der öffentlichen Debatte über Verbesserungen in der Pflege kommen die pflegenden Angehörigen nur am Rande vor. In einem Workshop lud die Techniker Krankenkasse auf der Berliner Pflegekonferenz deshalb zur Debatte. Das World Café bot Ansätzen und Ideen eine Arena, in der diskutiert wurde, wie den Helfern stärker geholfen werden kann.
„Da die Pflege durch Angehörige meist zu Hause geschieht, dringt wenig über die Sorgen und Nöte der privaten Helfer in die Öffentlichkeit. Doch genau da muss die Diskussion geführt werden! Wie können wir die pflegenden Angehörigen bei ihrer häufig belastenden Aufgabe unterstützen?“, fordert Yves Rawiel, Initiator der Berliner Pflegekonferenz und Geschäftsführer von spectrumK. Die „informell Pflegenden“ leisten in Deutschland den Großteil der Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Über siebzig Prozent der rund drei Millionen Kranken und Hochbetagten werden von Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn gepflegt.
Ein Anlass für den Fokus der Veranstaltung: In der öffentlichen Diskussion, wie die Pflege und die Bedingungen für die Pflegekräfte verbessert werden können, kommen die privat Pflegenden jedoch bislang kaum vor. Deutschlands größte Krankenkasse, die Techniker Krankenkasse, rückt die „informell Pflegenden” deshalb ganz bewusst in den Fokus des World Café auf der 5. Berliner Pflegekonferenz. Die Teilnehmer des Workshops diskutierten verschiedene Aspekte und Entlastungspotenziale – von Digitalisierung bis Enttabuisierung der Pflege. Ebenfalls Teil der Debatte: Hat das PSG II den informell Pflegenden tatsächlich etwas gebracht?
Der Moderator des World Café, Georg van Elst, Teamleiter Pflegeleistungen der TK, zeigte sich mit Blick auf die lebhaften Diskussionen der Teilnehmer bestätigt, mit dem World Café ein Thema angesprochen zu haben, das bewegt: „Dass pflegende Angehörige mehr Unterstützung und Aufmerksamkeit brauchen, bestreitet niemand ernsthaft. Spannend ist die Frage, wie dies schnell, unbürokratisch und individuell gelingen kann. Dafür gibt es zahlreiche Ansätze und Ideen, wie auch die heutige Diskussion gezeigt hat – aus guten Ideen ein funktionierendes, zukunftsfähiges Ganzes zu machen, muss ganz oben auf die gesellschaftliche und politische Agenda“.
Das World Café „Pflegende Angehörige – Deutschlands größter Pflegedienst: Welche Hilfe brauchen die Helfer“ war einer der vielen Höhepunkte der 5. Berliner Pflegekonferenz. Zahlreiche Teilnehmer, hochkarätige Redner und Referenten aus dem In- und Ausland, namhafte Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Pflegepraxis sowie viele wertvolle Beiträge und Debatten zeichneten die Berliner Pflegekonferenz 2018 aus.
Weitere Informationen zur Berliner Pflegekonferenz 2018 finden Sie auf der Website www.berliner-pflegekonferenz.
spectrumK ist ein Full-Service-Dienstleister für die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen. Zu den Kernkompetenzen gehören die Entwicklung, Realisierung und Evaluation von Dienstleistungen und Produkten aus den Bereichen Beschaffungs-, Versorgungs-, Finanz- und Informationsmanagement sowie Pflege.