Berlin – “Da nach RheinlandPfalz nun auch Bayern den Stopp des ‘Pflege-TÜV’ fordert, sollten die Verantwortlichen, allen voran Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, endlich reagieren”, fordert Kathrin Senger-Schäfer, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Die auch aus Bayern vorgebrachte Kritik an der Qualität der Erhebung der “Pflegenoten” nach den derzeitigen Kriterien des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) ist aus Senger-Schäfers Sicht allerdings “keine Neuigkeit”:
“Spätestens seit den ersten Veröffentlichungen Anfang Dezember 2009 ist bekannt, dass dieses Instrument zur Herstellung von mehr Transparenz in der Pflege zu verfälschten Ergebnissen und damit zu einer Verunsicherung bei Betroffenen führt. Um dies künftig zu vermeiden, sollten K.O.-Kriterien eingeführt werden, die bei schlechten Resultaten nicht durch weichere Kriterien ausgeglichen werden können. Eine schlechte Vorsorge, die beispielsweise zum Wundliegen führt, könnte dann nicht mehr durch einen gut lesbaren Speiseplan kompensiert werden.
Wenn die Veröffentlichung der Noten für stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen angesichts der notwendigen Überarbeitung nicht umgehend ausgesetzt wird, verliert die Transparenzoffensive in der Pflege längerfristig an Akzeptanz und Glaubwürdigkeit.”