Brüssel – Die Europäische Kommission hat in der vergangenen Woche den pflanzlichen Süßstoff Stevia zugelassen. Die aus den Blättern der Steviapflanze gewonnenen Stevioglycoside sind süßer als Zucker, frei von Kalorien und nicht schädlich für die Zähne. Zudem sind sie auch für Diabetiker geeignet, da sie den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen. Darauf machte der CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese aufmerksam.
“Nach der Entscheidung durch die Europäische Kommission ist Stevia ab nächster Woche (2. Dezember) auch in Deutschland zugelassen und könnte künftig etwa in Joghurts, Müslis, Getränken, Schokolade und anderen Süßigkeiten verwendet werden. Ich begrüße die Entscheidung der Kommission, die nach langen und intensiven wissenschaftlichen Untersuchungen gemeinsam mit den Experten der Mitgliedsstaaten getroffen wurde.”
Peter Liese wies in diesem Zusammenhang jedoch auf Einschränkungen hin:
“Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den Süßstoff nicht bedingungslos erlaubt. Der Stoff darf nur bei bestimmten Produktkategorien eingesetzt werden. Außerdem ist der Einsatz nur limitiert erlaubt, so dass zulässige Höchstmengen festgeschrieben wurden, die nicht überschritten werden sollten. Der maximale Höchstwert liegt bei vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.”, so der Arzt und Europaabgeordnete.
Nach Ansicht des CDU-Gesundheitsexperten sind durch die Zulassung zwar Vorteile für den Verbraucher zu erwarten, eine lebensmitteltechnische Revolution, wie sie manche Lebensmittelkonzerne gerne sähen, oder gar ein kompletter Verzicht auf herkömmlichen Zucker sei mittelfristig jedoch nicht zu erwarten. “Durch die festgelegten Höchstmengen sind dem Einsatz von Stevia Grenzen gesetzt, so dass man nicht auf herkömmlichen Zucker verzichten kann. Außerdem sind Nuancen im Geschmack auch abhängig von der Kombination. Stevia schmeckt im Joghurt beispielsweise anders als in einem Softdrink oder im Tee”, so der Europabgeordnete abschließend.