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Peter Liese: Rund 50 Prozent verfügbarer Organe gehen verloren / Krankenhausabläufe müssen dringend optimiert werden

Deutschland vergeudet zu viele Spenderorgane

Brüssel/Meschede – “Ich hoffe sehr, dass sich die Menschen in Deutschland durch die aktuelle mediale Berichterstattung zum Thema Organspende vermehrt dem sensiblen Thema annehmen und Organspendeausweise ausfüllen.”

Dies sagte der CDU-Europaabgeordnete und Arzt, Dr. Peter Liese. Der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/Christdemokraten) wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in Deutschland täglich drei Menschen sterben, da ihnen kein passendes Spenderorgan zur Verfügung gestellt werden konnte.

Für das Fehlen von geeigneten und dringend benötigten Spenderorganen macht Peter Liese jedoch nicht nur die unbefriedigende Anzahl von potentiellen Organspendern in Deutschland verantwortlich, sondern insbesondere auch mangelnde Koordination und unzureichende Organisation in den Krankenhäusern. “In Deutschland gehen zu viele Organe verloren, weil beispielsweise potentielle Spender nicht identifiziert werden oder die nötigen Gespräche mit den Angehörigen nicht geführt werden können. Etwa die Hälfte der Organe geht dadurch in Deutschland verloren, obwohl die Patienten einen Spenderausweis haben oder die Angehörigen bereit wären, einer Organspende zuzustimmen. Dies ist für ein Land mit einem solch hohen Gesundheitsstandard beschämend. Hier besteht dringender Handlungsbedarf und die Organisation und Koordination in den Krankenhäusern muss zwingend verbessert werden.”

Peter Liese fordert daher erneut eine bundesweite Einführung von sogenannten Transplantationskoordinatoren in den Krankenhäusern, also eine Fachkraft, die über ausreichende Erfahrung mit der Organspende verfügt und die Organisation und Koordination einer Organspende übernimmt. Das Europäische Parlament hatte im Mai dieses Jahres die Mitgliedsstaaten erneut zur Einführung von Transplantationskoordinatoren aufgefordert. Dieses Instrument habe sich im europäischen Ausland bewährt. Spanien beispielsweise sei insbesondere durch die Transplantationskoordinatoren im Bezug auf die Organtransplantation in Europa mit Abstand das erfolgreichste Land – auf eine Million Einwohner kommen 34,2 Organtransplantationen pro Jahr. Deutschland liegt mit 14,4 Transplantationen im unteren Mittelfeld.

“Im Klinikalltag haben Ärzte oft zu wenig Zeit, sich um das wichtige Thema Organspende zu kümmern. Man muss um das Leben der Patienten kämpfen. Wenn dann der Hirntot der Patienten eingetreten ist, muss man sich jedoch bereits wieder um die anderen Patienten kümmern. Transplantationskoordinatoren gewährleisten, dass jemand mit ausreichender Erfahrung und Qualifikation die Aufgabe der Koordination und Organisation übernimmt. Dadurch könnte in Deutschland unzähligen Patienten geholfen- und Menschenleben gerettet werden. Außerdem muss der Aufwand im Zusammenhang mit den Organspenden den Krankenhäusern besser vergütet werden”, so Peter Liese abschließend.