Brüssel – „Die Entscheidung der katholischen Bischofskonferenz zur Pille danach ist medizinisch und ethisch angemessen“, dies erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP – Christdemokraten) und Arzt Dr. med. Peter Liese.
„Ich sehe einen historischen Wandel bei der Position der deutschen Bischöfe zur Verhütung. Bisher wurde jede „nicht natürliche“ Verhütungsmethode abgelehnt. Dies war aus meiner Sicht nie richtig, denn entscheidend ist doch nicht die Technik der Verhütung, sondern die Frage, ob menschliches Leben zerstört wird. Dies ist bei vielen Formen der Pille danach nicht der Fall, aber auch nicht bei Kondomen und anderen Verhütungsmitteln. Im vorliegenden Fall war die Entscheidung besonders wichtig, da der Fall in einem Kölner Krankenhaus deutlich gemacht hat, welche grausame Auswirkung die bisherige Position der Bischöfe haben konnte. Es muss ein gemeinsames Anliegen aller Christen sein, dass menschliche Leben von Anfang an zu schützen, aber viele Verhütungsmethoden sind ethisch verantwortbar, besonders im Fall einer Vergewaltigung“, erklärte Liese, der auch im Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken ist.