Bonn/Meschede/Brüssel – Die Vollversammlung des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken hat sich heute in Bonn mit überwältigender Mehrheit (169 Ja/8 Nein/ 3 Enthaltungen) für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland ausgesprochen. Darauf machte der CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese aufmerksam, der dem Gremium seit vielen Jahren angehört.
Peter Liese zeigte sich über die eindeutige Positionierung des ZDK in dieser Frage sehr erfreut und sprach von einem deutlichen Signal an die Bundestagsabgeordneten, die sich in den kommenden Wochen und Monaten im Deutschen Bundestag mit dieser Frage befassen werden. “Ich freue mich sehr darüber, dass es uns gemeinsam gelungen ist, eine eindeutige Positionierung des ZDK in dieser sensiblen Frage herzustellen. Insbesondere die Tatsache, dass der Antrag gemeinsam von Politikern aus CDU, CSU, SPD und Grünen eingereicht wurde und in der Vollversammlung eine überwältigende Mehrheit über alle Parteigrenzen hinweg erzielt hat, gibt Anlass zur Hoffnung für eine diesbezüglich Mehrheitsfindung auch im Deutschen Bundestag.”
Der von Peter Liese eingereichte Antrag fordert die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, sich für ein gesetzlich ausdrücklich verankertes Verbot der PID in Deutschland auszusprechen. Gleichzeitig wird jedoch auf die schwierige Lebenssituation betroffener Paare hingewiesen. Nachdem sich bereits zu Beginn der Woche die CDU auf ihrem Bundesparteitag nach intensiver Diskussion über diese ethisch, medizinisch und politisch hochsensible Frage positioniert hat, folgte dem nun das ZDK. Der Vollversammlung gehört neben zahlreichen Bundestagsabgeordneten, Landtagsabgeordneten, Regierungsmitglieder aller Parteien aus Bund und Ländern unter anderem auch Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler an, der an der heutigen Abstimmung jedoch nicht teilnehmen konnte.
Peter Liese bekräftige seine Forderung, dass sich der Bundestag zügig für ein Verbot der PID aussprechen müsse, da ansonsten Fakten geschaffen werden, die die Mehrheit des Deutschen Bundestages bisher immer abgelehnt hat: “Das Urteil des Bundesgerichtshof hat deutlich gemacht, dass eine klare gesetzliche Regelung geboten ist. Gerade vor dem Hintergrund des hohen verfassungsrechtlichen Gutes der Menschenwürde ist es wichtig, hier rasch die Schutzlücke zu schließen”, so Liese abschließend.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und von weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft.