Berlin – Zum aktuellen Fund von Pestizidrückständen in Salat und Rucola durch Greenpeace erklärt Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik:
Die aktuellen Analysen von Greenpeace haben wieder bestätigt: Mehrfachrückstände von Pestiziden unterlaufen den Gesundheitsschutz für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Im Salat wurde sogar ein Giftcocktail von 15 verschiedenen Substanzen gefunden. Solche Belastungen führen faktisch zu einer Umgehung der Wirksamkeit der gesetzlichen Höchstgrenzen, die für Einzelwirkstoffe bestehen.
Wir fordern, endlich die bisherige Untersuchungspraxis zu beenden. Die Einzelbetrachtung der Wirkstoffe führt zu einem mit der verharmlosenden Zerrbild der tatsächlichen Belastung. Überfällig ist eine zügige Festlegung von Summenhöchstwerten für Pestizide und deren Abbauprodukte sowie neue Methodenstandards zur toxikologischen Bewertung von möglichen Wechselwirkungen der verschiedenen Chemikalien.
Greenpeace hat auch Pestizide gefunden, die illegal eingesetzt bzw. mit den gängigen Analyseverfahren nicht erfasst werden, wie Tolclofos-Methyl bzw. Thiram. Das Spektrum von aktuell durchschnittlich 235 Substanzen, die in Analysen der staatlichen Lebensmittelüberwachung erfasst werden, muss daher deutlich erweitert werden. Weltweit sind über 1300 Pestizide bekannt.