Köln – NA TOLL! ist die Jugendkampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Alkoholprävention für 12- bis 16-Jährige. Ziel ist es, junge Menschen über die gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums zu informieren und ihnen Wege zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol aufzuzeigen.
Hauptbestandteil der NA TOLL! -Kampagne ist die Peer-Aktion, bei der speziell geschulte Peers mit Jugendlichen diskutieren und sie so zum Nachdenken über ihren Umgang mit Alkohol anregen. Da gerade bei Freizeitaktivitäten oder im Urlaub Alkohol für viele junge Leute nicht nur dazu gehört, sondern in gefährlichen Mengen konsumiert wird, finden die Peer-Einsätze überwiegend in Ferienregionen an der deutschen Nord- und Ostseeküste sowie bundesweit in Jugendherbergen, bei Musikfestivals, Sport-Events und Jugendveranstaltungen statt.
Unser Anliegen ist es, Jugendliche frühzeitig über die negativen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums zu informieren, denn je früher mit dem Alkoholkonsum begonnen wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für gesundheitliche Schäden und schnelle Abhängigkeit, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Die direkte Ansprache durch die NA TOLL! -Peers ist ein wirksames Präventionsangebot, um junge Menschen unmittelbar vor Ort und in der Gruppe Gleichgesinnter zu erreichen. Da es sich bei den Peers in etwa um Gleichaltrige handelt, haben sie für die Zielgruppe eine hohe Glaubwürdigkeit.
Seit Beginn der Peer-Aktionen im Jahr 2006 sind mehr als 40.000 Jugendliche auf diesem Weg erreicht worden. In diesem Jahr werden 19 NA TOLL! -Peers in ganz Deutschland unterwegs sein, an insgesamt 200 Einsatztagen zwischen Mitte Mai bis Mitte Oktober.
Die Liste der Peer-Einsätze 2009 steht unter http://www.bist-du-staerker-als-alkohol.de in der Rubrik NA TOLL! in Aktion zum Download bereit. Für Vertreterinnen und Vertreter der Presse besteht die Möglichkeit, NA TOLL! -Peers bei Einsätzen zu begleiten oder zu interviewen. Auf Anfrage werden auch gerne Pressefotos zur Verfügung gestellt. Ansprechpartnerin für Presseanfragen ist Gaby Schneider, Tel. 0911-58 68 68 12, e-mail: schneider@swz.de
Aktuelle Daten zum Alkoholkonsum Jugendlicher:
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führt regelmäßig die Drogenaffinitätsstudie zum Suchtmittelkonsum junger Menschen bundesweit durch. Die Zahlen der Repräsentativerhebung aus dem Jahr 2008 zum Alkoholkonsum Jugendlicher zeigen deutlich die Notwendigkeit von Angeboten zur Alkoholprävention speziell in diesem Alter. So ging zwar der Anteil der 12- bis 17-Jährigen, die im letzten Jahr mindestens wöchentlich ein alkoholisches Getränk getrunken haben, von 21,2 Prozent im Jahr 2004 auf 17,4 Prozent im Jahr 2008 zurück. Aber der Anteil Jugendlicher, die exzessiv trinken, ist nach wie vor sehr hoch: 20 Prozent der 12- bis 17-Jährigen praktizieren Binge Drinking auch Rausch- oder Komatrinken genannt. Das heißt, dass jeder fünfte Minderjährige in den letzten 30 Tagen mindestens einmal fünf und mehr alkoholische Getränke hintereinander konsumiert hat. Auf diese Daten beruft sich auch der Drogen- und Suchtbericht der Bundesdrogenbeauftragten.
Weitere Informationen unter http://www.bzga.de>Forschung