Berlin – Ein Drittel der Deutschen hält Hilfe bei der richtigen Einnahme von Arzneimitteln für entbehrlich. Besonders gering ist das Interesse bei Personen ab 60 Jahren. Dabei wäre mehr Unterstützung eigentlich notwendig, weil jeder Vierte in den letzten zwölf Monaten zumindest einmal ein Arzneimittel nicht wie vom Arzt verschrieben eingenommen hat.
18 Prozent haben in den letzten 12 Monaten ein Medikament vorzeitig absetzt, da es ihnen schnell wieder besser ging. 15 Prozent haben die Einnahme – zum Beispiel im Urlaub – einfach vergessen.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage des Deutschen Gesundheitsmonitors des BAH im zweiten Quartal 2017, die das Marktforschungsunternehmen Nielsen vierteljährlich im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) durchführt.
„Die Umfrage zeigt, wie wichtig es ist, Informationen zu Arzneimitteln so aufzubereiten, dass der Patient versteht, wie viel für ihn von der richtigen Einnahme abhängt“, sagt Dr. Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BAH. Das gelte vor allem für den Beipackzettel: „Denn keine andere Informationsquelle – mal abgesehen vom Arzt und Apotheker – wird von so Vielen konsultiert wie der Beipackzettel, nämlich von 62 Prozent“, so Kortland.
Dabei seien die meisten Informationen im Beipackzettel gesetzlich geregelt. Kortland: „Die Aufklärung der Patienten über Risiken ist unverzichtbar. Genauso wichtig ist es aber, künftig besser über den Nutzen eines Arzneimittels und über die richtige Anwendung zu informieren. Das ist elementare Voraussetzung für den Behandlungserfolg.“
Der Deutsche Gesundheitsmonitor des BAH besteht aus drei Modulen:
Der Deutsche Gesundheitsindex spiegelt als Kernstück regelmäßig die Antworten der deutschen Bevölkerung auf Fragen zur Gesundheit und zum allgemeinen Wohlbefinden wider. Der Image-Monitor Gesundheitssystem bildet ebenfalls regelmäßig das Vertrauen der Bevölkerung in die Akteure des Gesundheitswesens ab. Variierende Brennpunktthemen reflektieren die Meinung zu aktuellen Themen. Weitere Informationen zum Deutschen Gesundheitsmonitor des BAH finden sich auf der Website des BAH.
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von mehr als 450 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter beschäftigen. Das Aufgabenspektrum des BAH umfasst sowohl die verschreibungspflichtigen als auch die nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie die stofflichen Medizinprodukte. Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum BAH.