Berlin – 400.000 Menschen leben allein in Deutschland mit Morbus Parkinson. Betroffene der „Schüttellähmung“ leiden unter motorischen Störungen und haben Probleme beim Sprechen und Laufen. „Bisherige Arzneimittel bekämpfen die Symptome“, sagt Dr. Pablo Serrano Geschäftsfeldleiter Innovation und Forschung sowie Biotechnologie beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI). „Doch weltweit arbeiten Forscherinnen und Forscher der pharmazeutischen Unternehmen an Gen- und Antikörpertherapien mit der Hoffnung, eine Heilung zu erreichen.“ Eine gute Nachricht zum Welt-Parkinson-Tag!
Behandelbar, aber noch nicht heilbar
Parkinson ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Wichtige Zellen der motorischen Steuerung sterben ab, was zu dem für Parkinson-Patienten typischen Zittern und Versteifen der Muskeln führt. Meist beginnen die Symptome ab dem 50. Lebensjahr. „Mit Hilfe von Arzneimitteln lassen sich die fehlenden Botenstoffe im Gehirn wieder bis zu einem gewissen Grad ausgleichen, was Parkinson-Symptome gut abmildert“, erklärt Pablo Serrano. „Die medikamentöse Therapie beruht derzeit meist auf mehreren Bausteinen. Sind Patientinnen und Patienten gut eingestellt, lässt sich die Krankheit oft gut über Jahre hinweg kontrollieren. Doch eine Heilung gibt es bislang nicht.“
Neue Ansätze
„Aktuelle Forschungsprojekte zielen darauf ab, direkt in die krank machenden Vorgänge einzugreifen, beispielsweise durch den Einsatz von monoklonalen Antikörpern“, führt Pablo Serrano aus. „Mit Hilfe der monoklonalen Antikörper lassen sich spezielle Zielmoleküle im Körper blockieren, die mit dem Abbau der Nervenzellen in Verbindung stehen.“ Erste Studien zeigen vielversprechende Zwischenergebnisse.
Jede Parkinson-Krankheit verläuft anders
„Manche Erkrankungen sind genetisch bedingt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten beispielsweise fest, dass bestimmte Mutationen der Gene auf einen langsameren Krankheitsverlauf hindeuten. Andere Mutationen können eine Demenz im Rahmen der Parkinson-Erkrankung bedingen. Die Hoffnung: Durch die Unterteilung in verschiedene genetische Subgruppen lassen sich die Therapien individualisieren, was zu besseren Behandlungserfolgen führt.“
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