Berlin – Um Lieferengpässe zu vermeiden, sollen Apotheken laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) nur handelsübliche Mengen abgeben. Bei einigen Warengruppen spitzt sich die Lage bereits zu: Es fehlen nicht nur Desinfektionsmittel oder Atemschutzmasken, sondern auch Paracetamol. Das berichtet der Branchendienst APOTHEKE ADHOC.
Paracetamol ist als Tablette und Zäpfchen aktuell nur eingeschränkt verfügbar. Beim Saft sieht es nach einem länger andauernden Lieferengpass aus, der mindestens bis April anhalten wird. Stada, Hexal und Ratiopharm bestätigen die gestiegene Nachfrage. Mitunter wird bei extrem hohen Einzelbestellungen steuernd eingegriffen, um eine flächendeckende Versorgung über die Zeit sicherzustellen. Die Hersteller arbeiten mit Hochdruck daran, der erhöhten Nachfrage gerecht werden zu können.
Allerdings scheint es bei Paracetamol noch keinen Rohstoffmangel als Folge der Corona-Krise zu geben; fehlende Lieferungen von Wirkstoffproduzenten sind noch nicht zu verzeichnen. Das könnte allerdings noch kommen: Anfang März hatte Indien auf Produktionsausfälle aufgrund der Sars-CoV-2-Epidemie reagiert und Einschränkungen beim Export von 13 Wirkstoffen und Zubereitungen verhängt. Betroffen war auch Paracetamol.
Für den Wirkstoff gibt es in Indien vier Hersteller, fünf in China, und je einen in Frankreich und der Türkei, aber auch in den USA. Schätzungsweise in drei bis vier Monaten könnte das Exportverbot allerdings in deutschen Apotheken spürbar sein.
Frankreich hat den Verkauf von Paracetamol am Dienstag eingeschränkt. Um die Verfügbarkeit zu garantieren, könnten Apotheker ab sofort nur noch eine Packung pro Patient ohne Symptome wie Fieber oder Schmerzen oder zwei Packungen bei Symptomen rezeptfrei verkaufen, teilte die französische Gesundheitsbehörde ANSM mit.
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