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Palliativmedizin muss ein Schwerpunkt künftiger Gesundheitspolitik in Deutschland werden

Vollversammlung am 26./27. April 2013

Münster/Bonn – „Der Ausbau einer flächendeckenden und differenzierten Versorgungsstruktur für schwerstkranke und sterbende Menschen auf der Grundlage heutiger Erkenntnisse mit Möglichkeiten der Hospizbewegung und Palliativmedizin muss ein Schwerpunkt künftiger Gesundheitspolitik in Deutschland werden.“ Diese Forderung steht im Zentrum der Erklärung „Leben bis zuletzt – Sterben in Würde“, die die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Freitag, dem 26. April, in Münster verabschiedet hat. Das ZdK erwartet eine solche Weichenstellungen vom nächsten Deutschen Bundestag und der nächsten Bundesregierung.

Gegenwärtige Entwicklungen in Gesellschaft und Medizin, so das ZdK, forderten dazu heraus, die Würde des Menschen im Alter und im Sterben zu sichern. „Das Ende des Lebens ist der Tod eines Menschen, nicht aber sein Sterben. Das Sterben ist Teil des Lebens und nicht dessen Nachhall. Sterbende Menschen bedürften keiner Hilfe zum Sterben, wie dies zunehmend im Zusammenhang eines sogar ärztlich assistierten Suizids gefordert wird, sondern einer Hilfe im Sterben“, heißt es in der Erklärung.

Ausdrücklich weist das ZdK alle Bestrebungen nach einer Legalisierung der organisierten oder ärztlichen Beihilfe zur Selbsttötung zurück.

Die Versorgungsstrukturen müssen nach Auffassung des ZdK so ausgestaltet werden, dass Schwerstkranke und sterbende Menschen dort versorgt werden, wo sie leben, ob zu Hause, im Krankenhaus, im Hospiz, in einer Einrichtung der Behindertenhilfe oder im Pflegeheim. Voraussetzung dafür seien Verbesserungen in der Ausbildung medizinischen Personals, der Unterstützung ambulanter Hospizarbeit und der Begleitung trauender Angehöriger. Darüber hinaus sei eine kurzfristige berufliche Freistellung für die Pflege schwerstkranker, sterbender Angehöriger bei Lohnfortzahlung als wichtige Unterstützung für Familien nötig.

Ein besonderes Anliegen des ZdK ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Hospizbewegung und den Fachangeboten der Pflegedienste und Pflegeheime sowie der medizinischen Dienste und Einrichtungen. Bezüglich der Finanzierung palliativmedizinischer Leistungen weist die Erklärung auf erhebliche Fehlanreize des Gesundheitssystems insbesondere durch die sogenannten Fallpauschalen hin.

Das Zentralkomitee hebt in seiner Erklärunghervor, dass zu einem umfassenden Angebot für Schwerstkranke und Sterbende auch die spirituelle Begleitung gehört. Die Erfahrung lehre, dass Spiritualität, Glaube und Religion in der Begleitung Sterbender von großer Bedeutung seien. Im Angesicht des Todes würden bei allen Beteiligten häufig neue Dimensionen der menschlichen Existenz angesprochen, die sowohl mit der Tatsache der eigenen Vergänglichkeit als auch mit den Fragen der individuellen Glaubensvorstellungen verbunden sind. So appelliert das ZdK an die Verantwortlichen in der katholischen Kirche, dieser pastoralen Aufgabe eine besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung zu geben.

Das ZdK unterstützt mit seiner Erklärung ausdrücklich die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ (www.charta-zur-betreuung-sterbender.de) und appelliert an alle Gliederungen in der katholischen Kirche, an der Verwirklichung dieser Zielsetzung und an den Aufgaben mitzuwirken.

Die Erklärung finden Sie hier.