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Ottmar Miles-Paul überreicht Landespreis an vorbildliche Arbeitgeber

Menschen mit Behinderungen

Mainz – Der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-Paul, hat heute in Mainz in Vertretung von Ministerin Malu Dreyer vier rheinland-pfälzische Arbeitgeber mit dem Landespreis für beispielhafte Beschäftigung behinderter Menschen ausgezeichnet. Die Firma Lescher Engineering in Ellenz-Poltersdorf (Landkreis Cochem-Zell), die Firma Hark in Ransbach-Baumbach, die AOK-Rheinland-Pfalz und die Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz sind die Preisträger. “Ich bin sicher, dass Ihre Leistung Nachahmer finden wird”, sagte Miles-Paul.

Der Landespreis, verbunden mit einer Urkunde und einer Plakette als Zeichen der Anerkennung, wurde in diesem Jahr zum elften Mal verliehen. Die Auszeichnung wird in vier verschiedenen Kategorien vergeben: an nicht beschäftigungspflichtige Betriebe, Betriebe unter 100 Beschäftigte, Betriebe über 100 Beschäftigte und Öffentlicher Dienst. “Der Preis soll dazu beitragen, die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern, indem er Arbeitgeber würdigt, die ihre soziale Verpflichtung in besonderer Weise erfüllen und damit anderen als nachahmenswertes Beispiel dienen”, so Miles-Paul.

Die Firma Lescher Engineering arbeitet im Maschinenbau. Der Familienbetrieb stellt Geräte zum Stanzen, Bohren, Sägen und Fräsen hauptsächlich für Werkstätten für behinderte Menschen her. Von den sechs festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind zwei schwerbehindert. Zusätzlich absolviert ein lernbehinderter Jugendlicher derzeit ein Qualifizierungsjahr in der Firma. Der Betrieb beschäftigt auch schwerbehinderte Aushilfen. Herr Lescher und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen viel Engagement im Umgang mit ihren behinderten Kolleginnen und Kollegen. Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur Cochem ist gut. Immer wieder lernen behinderte Menschen bei Lescher Engineering in Trainingsmaßnahmen berufliche Grundlagen.

Die Firma Hark in Ransbach-Baumbach ist ein Kamin- und Kachelofenbauunternehmen, verwurzelt in der Westerwälder Kacheltradition. Im Werk sind hauptsächlich keramische Berufe vertreten wie Maler, Modelleure, Gipser und Formgeber. Die Firma mit ihren 76 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beschäftigt schwer behinderte Menschen in ihrer Produktion (zum Beispiel mit dem Herstellen von Gipsformen). Die Arbeit im Betrieb ist körperlich anstrengend. Große Gewichte müssen getragen werden, an den Brennöfen ist es sehr heiß, und nicht zuletzt sind viele Bewegungsabläufe sehr einseitig. Kachelherstellung ist Handarbeit, eine Automatisierung unwirtschaftlich und praktisch nicht durchführbar. In enger Zusammenarbeit mit dem Integrationsfachdienst hat das Unternehmen trotz dieser Hürden zahlreiche Arbeitsplätze eingerichtet, die von behinderten Menschen ausgefüllt werden können. Trage-, Hebe- und Schiebevorrichtungen erleichtern die Arbeit. Um der einseitigen Bewegung entgegen zu wirken, gibt es Sportangebote in Kooperation mit einem Fitnesscenter, die von einer Sportfachkraft der AOK begleitet werden.

Die AOK Rheinland-Pfalz beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon sind 197 schwerbehindert. Die Beschäftigungsquote liegt bei 6,96 Prozent. Schwerbehinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in fast allen Bereichen der AOK tätig – in der Verwaltung, im kaufmännischen und im Dienstleistungsbereich, im Außendienst, in der Hausmeisterei und der Betriebsküche. In den Büros gibt es Stehpulte, elektronisch höhenverstellbare Tische und besonders behindertengerechte Stühle. Im Schulungszentrum ist ein Appartement behindertengerecht umgebaut und eingerichtet. Es gibt Telearbeitsplätze und bauliche Barrierefreiheit wie Rampen und Hebebühnen. Für die Anliegen schwerbehinderter Menschen arbeiten sechs Schwerbehindertenvertretungen und eine Gesamtschwerbehindertenvertretung. Die AOK kümmert sich besonders auch um schwerbehinderte Auszubildende. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden Gesundheitstage, Seminare für Brustkrebsfrüherkennung, Ernährungsberatungen und andere Veranstaltungen zu gesundheitlichen Prävention angeboten.

Die Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz bereitet geotopographische Informationen auf. Dies geschieht durch Karten-/Datenerzeugung, PC-Benutzerführung und Softwaregestaltung. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei 1.860, davon sind 132 schwerbehindert. In der Katasterverwaltung werden Teams aus behinderten und nicht behinderten Beschäftigten gebildet. Generell wird darauf geachtet, dass behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeweils eine nicht behinderte Kollegin oder einen nicht behinderten Kollegen als Ansprechpartner haben, die oder der, falls nötig, auch als Vermittlerin oder Vermittler tätig wird. Die Errungenschaften der Technik zur Unterstützung behinderter Menschen werden in vollem Umfang genutzt. Die Verwaltung pflegt einen engen Kontakt zum Integrationsamt und der Arge. Aufträge werden vorzugsweise an Werkstätten für behinderte Menschen vergeben.