Berlin – Die AOK hat ihr Online-Informationsangebot um die Entscheidungshilfe Organspende erweitert.
“Mit der interaktiven Entscheidungshilfe wollen wir unsere Versicherten und auch alle anderen Nutzer unterstützen bei der Antwort auf die Frage, ob sie nach ihrem Tod die eigenen Organe spenden wollen oder nicht”, sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann, zum Start der Entscheidungshilfe am Donnerstag in Berlin.
Wichtig ist es Graalmann, dass die AOK mit der Online-Entscheidungshilfe niemanden zu einer bestimmten Antwort drängen will: “Niemand kann dem einzelnen Menschen seine Entscheidung zur Organspende abnehmen.” Vielmehr gehe es darum, dem Einzelnen die Bedeutung des Themas Organspende verständlich zu machen. “Denn jeder, der zu Lebzeiten die Frage beantwortet, ob er zu einer Organspende nach seinem Tod bereit ist, bewahrt im Todesfall seine Angehörigen vor einer oft erdrückenden und überfordernden Situation”, so Graalmann.
Da es bei der Organspende um grundsätzliche Abwägungen geht, ist der Informationsbedarf sehr hoch. Hier setzt die Entscheidungshilfe Organspende der AOK an. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Hamburg hat die Gesundheitskasse in der Entscheidungshilfe Fakten und Meinungen zur Organspende zusammengestellt. In Fallbeispielen schildern Menschen, warum sie sich für oder gegen eine Organspende entschieden haben. Der Nutzer kann sich über Positionen aus mehreren Bereichen wie Recht, Hirndiagnostik oder Menschenwürde informieren und jeweils angeben, wie nützlich ihm die Informationen sind. Zum Schluss werden die gemachten Angaben gegenübergestellt, so dass auf dieser Basis die Entscheidung für oder gegen eine Organspende leichter fällt. Die vom Nutzer gemachten Angaben werden nicht gespeichert. Das Online-Angebot erfüllt somit alle datenschutzrechtlichen Vorgaben.
In dieser Entscheidungshilfe sieht AOK-Vorstandschef eine wichtige Aufgabe der Gesundheitskasse. Wir unterstützen damit unsere Versicherten schon jetzt weit über das hinaus, was die Politik bei der angestrebten Entscheidungslösung als Pflicht für die Kassen und Privatversicherer vorsieht, stellt Graalmann klar. Die AOK unterstütze ausdrücklich das Vorhaben des Bundestags, in einer fraktionsübergreifenden Initiative die Entscheidungslösung anstelle der derzeitigen Zustimmungsregelung einzuführen. Denn obwohl in Umfragen rund 70 Prozent der Deutschen nichts gegen eine Organspende nach ihrem Tod haben, warten etwa 12.000 Patien-ten auf ein passendes Organ. So sterben pro Jahr etwa 1.000 Menschen, weil es für sie kein Spenderorgan gibt.
Der Link zur Entscheidungshilfe Organspende lautet: http://www.aok.de