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Online-Befragung: Lust und Rausch durch Chemsex?

Pressemitteilung

Berlin / Köln – Forschungsprojekt sammelt Erkenntnisse für Prävention und Suchtberatung bei schwulen und bisexuellen Männern

Chemische Drogen wie Methamphetamin, Ketamin oder „Liquid Ecstasy“ steigern die Lust beim Sex. Gleichzeitig birgt der so genannte „Chemsex“ gesundheitliche Risiken. Diese Form des Konsums tritt vor allem in der Gruppe der „Männer, die mit Männern Sex haben“ (MSM) auf. Daten dazu gibt es in Deutschland bislang kaum.

Am 1. September startet eine Studie, die dem Phänomen „Chemsex“ auf den Grund geht. Auf www.chemsexstudy.de werden schwule und bisexuelle Männer zum Substanzkonsum und ihrem psychischen Wohlbefinden befragt. Sie sind eine Personengruppe, die aufgrund von Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen anfällig für psychische Erkrankungen und HIV-Infektionen ist. Vermutlich ist deshalb auch der Substanzkonsum hier höher als im Bundesdurchschnitt.

„Wir wollen mehr über die Motive, Hintergründe und Dynamiken von Chemsex in dieser spezifischen Gruppe wissen“ sagt Prof. Dr. Daniel Deimel. Er ist Professor für Klinische Sozialarbeit an der KatHO NRW und leitet die Studie.

„Chemsex ist ein komplexes Phänomen. Wir brauchen mehr Studien, die uns Wege aufzeigen, passgenaue Präventions- und Versorgungsprogramme für Männer zu entwickeln und umzusetzen, die aufgrund ihres Substanzkonsums in Schwierigkeiten kommen“, so Dr. Dirk Sander, Referent für HIV-Prävention und Gesundheitsförderung bei MSM der Deutschen AIDS-Hilfe.

Daher rufen die beteiligten Institutionen Männer, die mit Männern Sex haben, dazu auf, an der Onlinebefragung teilzunehmen. Ihre Anonymität ist gewährleistet.

Die Studie ist ein Kooperationsprojekt der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung), der Universität Duisburg-Essen, der LVR Klinik Essen und der Deutschen AIDS-Hilfe. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Daniel Deimel. Das Projekt wird aus Eigenmitteln der Institutionen finanziert.