Berlin – Mit dem schneereichen und nasskalten Wetter hat auch wieder die Grippe-Saison begonnen. Verlässlichen Schutz bietet nur eine Grippeschutzimpfung. Es ist noch nicht zu spät, sich impfen zu lassen. Die AOK Berlin-Brandenburg und der Berliner Apotheker-Verein (BAV) raten vor allem besonders gefährdeten Personen, umgehend einen Impftermin beim Arzt zu vereinbaren. Wer noch nicht gegen Grippe geimpft ist, sollte dies schnellstmöglich nachholen”, sagte Dr. Rainer Bienfait, Vorsitzender des Berliner Apotheker-Vereins, besonders wichtig ist die Grippeimpfung für Menschen über 60 Jahre und bei vielen chronischen Erkrankungen.
Auch Menschen, bei denen eine Abwehrschwäche bekannt ist, sollten sich impfen lassen. Wichtig ist die Influenza-Impfung für alle Beschäftigten in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, wie z.B. Mitarbeiter von Krankenhäusern, Altenheimen, Arztpraxen und Erziehungseinrichtungen. Nach einer Grippeimpfung braucht das Immunsystem ein bis zwei Wochen, um einen vollständigen Impfschutz aufzubauen. Wegen der sich ständig ändernden Eigenschaften der Grippeviren muss die Impfung jährlich wiederholt werden.
AOK und BAV gemeinsam gegen Mondpreise bei Grippeimpfstoffen
Die Kosten für die Impfung werden von den gesetzlichen Krankenkassen und in der Regel auch von den Privatkassen übernommen. Die Praxisgebühr entfällt. Die AOK Berlin-Brandenburg rechnet für die Versicherten aller Gesetzlichen Krankenkassen im Land Berlin die Versorgung mit Grippeschutzimpfungen ab.
Allerdings sind die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen für Grippeimpfstoffe in den vergangenen Jahren unverhältnismäßig gestiegen. Verantwortlich hierfür ist die Preispolitik der Impfstoffhersteller.
Bei den Abgabepreisen der Hersteller für Grippeimpfstoffe war in den vergangenen Jahren ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen. Zudem ist das deutsche Preisniveau von Grippeimpfstoffen im Vergleich zum europäischen Ausland unerklärlich hoch sagte Dr. Sabine Richard, Unternehmensbereichsleiterin Arzneimittel der AOK Berlin-Brandenburg. Laut einer IGES-Studie im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums lag zum Beispiel im Jahr 2008 in Frankreich der Herstellerabgabepreis im Durchschnitt um mehr als 70 Prozent unter dem Herstellerabgabepreis in Deutschland.
Über die Versorgung mit Grippeimpfstoffen der Saison 2011/2012 haben die AOK Berlin-Brandenburg und der Berliner Apotheker-Verein daher im November 2010 eine neue Vereinbarung abgeschlossen. Mit der Neuregelung wollen wir eine qualitativ hochwertige Versorgung mit Grippeimpfstoffen zu signifikant niedrigeren Kosten als bisher gewährleisten, indem wir auf den Preiswettbewerb zwischen den Herstellern setzen erläuterte Sabine Richard die Vereinbarung. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Berliner Apothekern ermöglicht es uns, dieses Ziel zu erreichen, so Sabine Richard.
Durch die mit den Apotheken vereinbarten günstigen Abrechnungspreise sparen die Gesetzlichen Krankenkassen voraussichtlich rund 40 Prozent der bisherigen Kosten für Grippeimpfstoffe. Die Neuregelung beschränkt weder den Arzt in seiner Verordnung noch den Apotheker in der Beschaffung von Grippeimpfstoff eines Anbieters seiner Wahl. Für die Versicherten hat die neue Vereinbarung keine Nachteile im Gegenteil: Sie erhalten in der kommenden Saison 2011/2012 eine Grippeschutzimpfung in gewohnt hoher Qualität beim Arzt und profitieren von dem stabilisierenden Effekt der günstigeren Versorgung auf die Krankenkassenbeiträge.