Essen – Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise setzt die NOWEDA eG Apothekergenossenschaft mit Sitz in Essen ihren Wachstumskurs fort. Das apothekereigene Wirtschaftsunternehmen blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2008/09 (30.06.) zurück. Die erstmalige Einbeziehung der Kapferer KG, die seit April 2008 zur NOWEDA-Gruppe gehört, hat den Jahresabschluss geprägt: So stiegen die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um knapp 30 Prozent auf 3,19 Mrd. Euro (Vj. 2,46 Mrd. Euro). Ohne Kapferer liegt der Zuwachs bei 7,2 Prozent und damit deutlich über dem Marktwachstum des Pharmagroßhandels von 1,7 Prozent. Der Jahresüberschuss hat sich um 3,9 Mio. Euro auf 17,1 Mio. Euro (Vj. 13,2 Mio. Euro) erhöht.
Unser Service und unser Engagement für die inhabergeführte Apotheke werden geschätzt und zahlen sich für die NOWEDA-Mitglieder aus, sagte der Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann auf der Generalversammlung am 25. November 2009 in Essen. Die Mitglieder erhalten auf die Genossenschaftsanteile wieder für die Grundanteile eine Bardividende von 9,35 Prozent beziehungsweise für die freiwilligen Anteile eine von 11,2 Prozent. Gute Dividenden und Dividendenkontinuität sind Förderleistungen der NOWEDA, so der Vorstandsvorsitzende. Die Gewinnverwendung wurde auf der Generalversammlung mit großer Mehrheit beschlossen.
Auch die Entwicklung in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres stimmt zuversichtlich: Die geplanten Umsatzwerte wurden übertroffen. Um das weitere Wachstum des Unternehmens in Bayern sicherzustellen, hat die NOWEDA mit dem Bau einer neuen Niederlassung bei München begonnen (Investitionsvolumen 16 Mio. Euro), die von Mitte nächsten Jahres an den Betrieb aufnehmen soll. Zeitgleich wird die Niederlassung bei Erfurt mit einem Investitionsvolumen von 6 Mio. Euro deutlich erweitert.
Die inhabergeführten Apotheken seien die Garanten für eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung, erklärte Hollmann. Deshalb sei es für eine von Kapitalmarktinteressen unabhängige Arzneimittelversorgung von Bedeutung gewesen, dass der Europäische Gerichtshof im Mai dieses Jahres das deutsche Fremdbesitzverbot als EU-rechtskonform bestätigt hat. Die Apotheker dürften sich aber nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern müssten weiterhin ihre heilberufliche Tätigkeit mit hoher Qualität und guter Beratung gegen Angriffe verteidigen, mahnte Hollmann mit Blick auf die sogenannten Abholstationen für Arzneimittel, wie sie beispielsweise Drogeriemärkte anbieten. Es besteht die Gefahr, dass Patienten in Pick-up-Stellen Arzneimittel nicht mehr als besonderes Produkt wahrnehmen und mögliche Risiken oder Nebenwirkungen außer Acht lassen, sagte der Vorstandsvorsitzende. Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung ihren Plänen nun auch schnell Taten folgen lässt, um den Versandhandel mit Arzneimitteln neu zu regeln und um Abholstationen außerhalb von Apotheken zum Schutze der Patienten zu verbieten.