Bonn – Rauchen gefährdet in hohem Maße die Gesundheit sowohl von Rauchern als auch von “Passivrauchern”. Die einzige rezeptfreie Arzneitherapie zur Raucherentwöhnung ist die seit über 30 Jahren bewährte Nikotinersatztherapie. Sie wird von der WHO empfohlen und ist auch durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) anerkannt. Ihre Wirksamkeit ist durch mehr als 100 wissenschaftlichen Studien belegt. Gleichwohl spielen die Medikamente, die zu den wenigen Selbstmedikationspräparaten zählen, die sogar Leben retten können, in Deutschland eine untergeordnete Rolle.
Die heute (19.03.07) in Bonn vorgestellten Ergebnisse einer gesundheitsökonomische Studie, die unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Jürgen Wasem / Universität Duisburg-Essen, erarbeitet wurde, machen deutlich: Raucher sind für die Solidargemeinschaft teurer als Nichtraucher. Die Studie belegt dabei eindrucksvoll, dass sich zugleich die Lebenserwartung verlängern und die Gesundheitsausgaben reduzieren lassen. Es ist daher nicht nur aus medizinischer sondern auch aus gesundheitsökonomischer Sicht sinnvoll und notwendig, die Tabakentwöhnung zu fördern und den Rauchern zu helfen, ihre Nikotinabhängigkeit zu überwinden. Eine effektive und anerkannte Therapie, mit der die Erfolgsquote, mit dem Rauchen aufzuhören, verdoppelt werden kann, ist die Nikotinersatztherapie mittels rezeptfreier Arzneimittel. Mit einem erfolgreichen Rauchstoppversuch mit Hilfe dieser Therapie werden im Vergleich zum Verzicht auf einen Rauchstoppversuch über alle Altersgruppen hinweg rund 3 Lebensjahre je Person gewonnen und zugleich Kosten im Restlebenszyklus von durchschnittlich 11.150 Euro eingespart.
Die Initiative Raucherentwöhnung, eine Arbeitsgemeinschaft, die im Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) gegründet wurde, hat es sich zum Ziel gesetzt, den Stellenwert des Nichtrauchens und die Akzeptanz der medikamentösen Raucherentwöhnungstherapie in Deutschland zu fördern. Die Initiative setzt sich daher dafür ein, Ärzte, Apotheker, Krankenkassen und andere Vertreter des Gesundheitswesens zu sensibilisieren, sich dieses wichtigen Themas anzunehmen.
Die Ergebnisse der Studie finden Sie unter http://www.bah-bonn.de