Neu-Isenburg – Mehr als sieben Millionen Menschen mit Diabetes gibt es derzeit in Deutschland; laut Prognose des Robert Koch-Instituts könnten bis zum Jahr 2040 über 12 Millionen Menschen betroffen sein. Um auch Folgeerkrankungen zu vermeiden, wirbt alljährlich der Weltdiabetestag am 14. November für die Vorbeugung, Früherkennung und rechtzeitige Behandlung des Diabetes.
Nierenerkrankungen können Folgen eines Diabetes werden, denn die Stoffwechselerkrankung schädigt die Gefäße im Körper und somit auch die kleinen Gefäße, die in den Nieren die lebenswichtige Entgiftungsfunktion übernehmen: Durch anhaltend hohe Blutzuckerwerte, Bluthochdruck und/oder genetische Veranlagung kann es zu einer Veränderung der kleinen Gefäße kommen, so dass die Filterleistung der Nieren sukzessive abnimmt und damit deren Entgiftungskapazität. Es kann zu einer sogenannten diabetischen Nephropathie kommen. Unbehandelt führt diese bei etwa einem Drittel der Betroffenen zum chronischen Nierenversagen: Damit ist Diabetes die häufigste Ursache für ein chronisches Nierenversagen mit der Folge, dass eine Nierenersatztherapie (Dialyse/Nierentransplantation) für den Patienten lebensnotwendig wird.
Diabetespatienten sollten auch ihre Nieren im Blick haben
KfH-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. med. Dieter Bach, selbst Diabetologe und Nephrologe, betont, dass mit einer frühzeitigen Diagnostik und rechtzeitigen Behandlung hier vorgebeugt werden kann: „Eine gute Blutzucker- und auch Blutdruckeinstellung kann Nierenschädigungen verhindern“, betont der Mediziner. Patienten mit Diabetes sollten deshalb immer auch ihre Nieren im Blick behalten und sich am besten sowohl in haus- als auch fachärztlicher Behandlung befinden. „Der Patient merkt in der Regel selber nicht, dass seine Nieren durch den Diabetes mit der Zeit gegebenenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden, da keine Schmerzen entstehen und auch der Urin im frühen Stadium noch keine sichtbaren Veränderungen zeigt“, erklärt Bach. Einer Nierenschädigung vorzubeugen bzw. sie zu behandeln sei jedoch sehr gut möglich, sofern eine frühzeitige Therapie und Behandlung erfolge. Eine ausgewogenen Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung und Nikotinverzicht seien darüber hinaus wichtige Einflussfaktoren für die Nierengesundheit – und dies gelte nicht nur für Diabetespatienten.
KfH-Patientenbroschüre für Diabetespatienten
Für Diabetespatienten steht zum Download die KfH-Broschüre „Diabetes mellitus. Nierenfunktion durch rechtzeitige Behandlung stabilisieren“ auf www.kfh.de/infomaterial bereit. Bestellt werden kann die Broschüre unter info@kfh-dialyse.de.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. mit bundesweit mehr als 200 KfH-Zentren steht für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten und wurde vor 50 Jahren gegründet. Oberstes Ziel ist die Prävention von Nierenerkrankungen, um die Dialyse zu verzögern bzw. bestenfalls zu verhindern.
Fotolink Professor Dr. med. Dieter Bach
Bildunterschrift:
KfH-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. med. Dieter Bach, selbst Diabetologe und Nephrologe, betont, dass mit einer frühzeitigen Diagnostik und rechtzeitigen Behandlung eine Nierenschädigung verhindert werden kann.