Hannover – Erkrankungen: Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt hat bisher 18.467 Menschen registriert, die an der Neuen Influenza erkrankt sind. In der 50. Kalenderwoche wurden bislang 585 Fälle gemeldet. Vier Wochen zuvor waren es mit 4528 Infektionen so viele wie noch nie. Die aktuellen Krankheitszahlen sinken also kontinuierlich. Damit liegt Niedersachsen im Bundesschnitt. Für die übliche Grippesaison – spätestens ab Januar – schließen Experten hingegen steigende Infektionszahlen nicht aus.
Todesfälle: 119 Todesfälle hat das Robert-Koch-Institut bundesweit bis zum 15. Dezember registriert. Gefährdet sind besonders Menschen, die Risikofaktoren mitbringen. 89 Prozent der Verstorbenen galten als Risikopatienten, die im Falle einer Erkrankung eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen schwereren Verlauf hatten. Wie das Niedersächsische Landesgesundheitsamt soeben mitteilte, sind heute in Niedersachsen zwei neue Todesfälle gemeldet worden. Eine 45-jährige Frau aus dem Landkreis Diepholz ist am 15. Dezember an der Neuen Influenza verstorben. Sie hatte unter chronischen Vorerkrankungen gelitten. Gestern verstarb ein 42-jähriger Mann aus dem Landkreis Uelzen, bei dem ein Abstrich ebenfalls positiv auf Neue Influenza getestet worden war. Über chronische Vorerkrankungen liegen in diesem Fall keine Informationen vor. In Niedersachsen hat es bislang 18 Todesfälle gegeben, die nachweislich im Zusammenhang mit dem H1N1-Virus standen.
Impfempfehlung: Am 3. Dezember hat die Ständige Impfkommission die Empfehlung für den Impfstoff geändert. Die Impfung wird nun nicht mehr nur für Risikopatienten und medizinisches Personal empfohlen, sondern für alle Personengruppen. Außerdem reicht laut neuer Empfehlung eine Dosis Impfstoff ab dem Alter von 10 Jahren für alle Personen aus. Für Kinder unter 10 Jahren reicht eine halbe Erwachsenendosis Impfstoff. Das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass die Impfung gegen die Neue Influenza weiterhin wichtig ist. Die Begründung: Nach Erreichen des Scheitelpunkts einer Welle, treten in der Regel mindestens noch einmal so viele Fälle auf, wie vor dem Erreichen des Scheitelpunkts. Frühere Influenzapandemien seien auch oft in mehreren Wellen aufgetreten.
Impfstoff für Schwangere: Der Impfstoff für Schwangere von der Firma CSL Biotherapies ist Anfang dieser Woche an die Gynäkologen ausgeliefert worden, die vergangene Woche den Impfstoff bestellt haben. Niedersachsen hat insgesamt 14 700 Dosen des Impfstoffs bestellt. Rund 10 000 Dosen davon sind jetzt ausgeliefert.
Impfstoffversorgung: Niedersachsen hat zum Schutz der Bevölkerung 4,85 Millionen Dosen Impfstoff bestellt. Rund 1,5 Millionen Dosen sind bereits flächendeckend im Bundesland verteilt. Auch Betriebe außerhalb des Gesundheitswesens haben die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter impfen zu lassen. Informationen und das Bestellformular gibt es beim Öffentlichen Gesundheitsdienst.
Weitere Informationen und die Liste der impfenden Ärzte gibt es unter http://www.grippeschutz.niedersachsen.de