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Niedersachsens Apotheker gehen auf die Straße

Demonstration gegen Gesundheitsreform

Hannover – In Niedersachsen formiert sich der Widerstand der Apotheker und Apothekerinnen gegen die geplante Gesundheitsreform. Mehrere Tausend Apothekenleiter und -mitarbeiter aus Niedersachsen werden zu einer Demonstration am 22. November 2006 auf dem Hachmannplatz in Hamburg erwartet. Der Protest richtet sich gegen finanzielle Einschnitte zu Lasten der Apothekenbetriebe. Diese hätten Entlassungen, Schließungen und eine schlechtere Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zur Folge. Zu der Demonstration mit dem Motto “Achtung! Gesundheitsreform!” rufen der Landesapothekerverband und die Apothekerkammer Niedersachsen sowie die Apothekengewerkschaft ADEXA auf. Zusätzlich werden in Hamburg auch tausende demonstrierende Apotheker und Apothekenmitarbeiter aus der Hansestadt selbst, aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bremen erwartet. Die Kundgebung in Hamburg ist der vorläufige Höhepunkt einer Serie von Protestveranstaltungen, die am 1. November mit rund 10.000 Teilnehmern in Leipzig gestartet war. Ebenso viele Apotheker demonstrierten in München und Düsseldorf. Die Apotheker wehren sich gegen individuelle Höchstpreise für Arzneimittel und kollektive Haftung der Apotheker durch Zwangsrabatte. Die Reform gefährdet die wohnortnahe, flächendeckende Arzneimittelversorgung rund um die Uhr”, so Heinz-Günter Wolf, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Niedersachsen. “Ein Wettbewerb, bei dem es nicht mehr um die Qualität der Leistungen für die Patienten, sondern nur noch um Preisdumping geht, können viele Apotheken nicht überleben.” Das gelte besonders für kleine Apotheken auf dem Lande. Das Gesetz sei ein Frontalangriff auf die Versorgungsqualität der Patienten. Notbetrieb wegen Protestaktion Wegen der Demonstration am 22. November 2006 müssen die Apothekenkunden in Niedersachsen mit Warteschlangen in den Apotheken rechnen. Viele Apotheken werden nur einen Notbetrieb aufrecht erhalten. Wolf: “Wartezeiten lassen sich an dem Tag nicht vermeiden. Aber besser eine kurze Störung als eine dauerhafte Versorgungslücke wie sie durch die Gesundheitsreform droht.”