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Nicht nur insolvente Apotheken sterben

HAV-Reaktion auf dpa-Meldung zu Apotheken-Insolvenzen

Offenbach – Nicht nur Apotheken, die Insolvenz angemeldet haben, müssen für immer ihre Türen schließen. In vielen Fällen ist es so, dass die Apotheker gerade noch rechtzeitig die Reißleine ziehen, um nicht auch noch ihre Altersversorgung auf’s Spiel zu setzen. Apotheker, die ihre Großhandelsrechnungen über einen längeren Zeitraum nicht pünktlich bezahlen können, bekommen keine neue Ware mehr geliefert, stehen mit leeren Regalen da und müssen schließen. Häufig sei es auch so, dass in Ballungszentren die Mieten derart in die Höhe schießen, dass sie von den Apotheken nicht mehr bezahlt werden könnten. Modeboutiquen und die sog. „In“-Gastronomie seien hier besser dran, denn diese könnten die verlangten Top-Mieten offenbar ohne weiteres zahlen. Deshalb sei es dringend notwendig, dass die Apotheken eine Honorarerhöhung erhielten. Seit über acht Jahren sei hier keine Anpassung erfolgt. Damit reagiert der Hessische Apothekerverband (HAV) auf eine dpa-Meldung, in der es hieß, dass Apothekeninsolvenzen kaum ein Thema wären. dpa bezog sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, nach dem die Zahl der Insolvenzen bei Apotheken in den letzten Jahren relativ gleich geblieben seien.

Fakt sei, dass in Hessen im Jahr 2011 36 Apothekenschließungen lediglich 12 Neueröffnungen gegenüberstanden. Im Saldo waren das 24 Apotheken weniger. Mit insgesamt 1.590 Apotheken war damit der tiefste Stand seit 25 Jahren erreicht. Im ersten Halbjahr 2012 gab es bereits weitere 16 Apothekenschließungen und 5 Neueröffnungen. Man könne also davon ausgehen, dass sich diese Tendenz verstärkt fortsetzen werde, so der HAV.

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Der Hessische Apothekerverband e.V. (HAV) vertritt die Interessen der selbstständigen hessischen Apothekerinnen und Apotheker. Von den 1.590 Apotheken in Hessen, die mehr als 11.000 Arbeitsplätze bieten, sind 97 Prozent im HAV organisiert. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab.