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Neurophilosophie des Selbstbewusstseins: Die spannende Frage nach dem “Selbst”

Pressemitteilung

Mainz – Entdecker der Spiegelneuronen zu Gast in Mainz – Interdisziplinäres Forschungszentrum für Neurowissenschaften lädt zu Abendvorträgen ein.

Was ist das “Selbst”? Wie werden wir uns des “Selbst” bewusst? Wo ist es lokalisiert? Entsteht es erst in der Abgrenzung zu anderen? Lässt sich das “Selbst” täuschen? Diese Fragen, die so alt sind wie die Philosophie, betrachtet die Fachrichtung der Neurophilosophie auf der Basis empirischer Befunde: Mithilfe neuer Erkenntnisse der Hirnforschung und mit gezielten experimentellen Anordnungen untersuchen Neurophilosophen Fragen wie die nach dem Wesen von Bewusstsein und Selbstbewusstsein und versuchen, das Geheimnis des “Selbst” zu entschlüsseln. Die Neurophilosophie des Selbstbewusstseins ist auch Thema der beiden Vorträge, die das Interdisziplinäre Forschungszentrum für Neurowissenschaften (IFZN) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 10. und 11. April 2008 in Zusammenarbeit mit dem von der EU geförderten Projekt DISCOS präsentiert. Zu den Abendveranstaltungen sind alle Interessierten sehr herzlich eingeladen.

Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, Psychiater an der Universität Heidelberg und Philosoph, wird eine “ökologische Konzeption von Gehirn und Geist” entwerfen. Eine immer noch weit verbreitete und begrifflich falsche Interpretation der Neurowissenschaften schreibt dem Gehirn als solchem zu, zu denken und die erlebte Welt zu erschaffen. Dem gegenüber sieht Thomas Fuchs das Gehirn vor allem als Vermittlungsorgan für die Beziehungen des Organismus zur Umwelt und zu anderen Menschen. “Es ist … der lebendige Mensch, der fühlt, denkt und handelt.” Sein Vortrag “Das Gehirn — ein Beziehungsorgan” wird am 10. April 2008 um 18 Uhr im Medienhaus der Universität, Wallstraße 11 (in der Nähe des Hauptbahnhofs) zu hören sein.

Am 11. April 2008, ebenfalls um 18 Uhr im Medienhaus, wird Prof. Dr. Vittorio Gallese von der Universität Parma, Italien, sprechen. Vittorio Gallese entdeckte Anfang der 90er Jahre mit seinen Kollegen Giacomo Rizzolatti und Leonardo Fogassi die sogenannten Spiegelneuronen. Bei Experimenten mit Affen fanden die Forscher Gehirnzellen, die bei Bewegungen und dem Beobachten von Bewegungen gleichermaßen aktiv waren. Diese Zellen wurden in der Folge auch beim Menschen verantwortlich gemacht für Einfühlungsvermögen, Kooperation und sogar für die Evolution unserer Sprache, kurz: unser soziales Miteinander. In jüngster Zeit wird das Vorhandensein von Spiegelneuronen beim Menschen wieder kontrovers diskutiert. Das Interesse von Prof. Gallese in seinem englischsprachigen Vortrag “From mirror neurons to embodied simulation: A neuroscientific perspective on social cognition” gilt den neuronalen Korrelaten sozialer Kognition, also jenen geistigen Fertigkeiten des Menschen, die für seine sozialen Interaktionen wesentlich sind.

Beide Wissenschaftler sind im Rahmen des Workshops “Neurophilosophie des Selbstbewusstseins” des EU-Forschungsprojekts DISCOS (/Disorders and Coherence of the Embodied Self/) zu Gast in Mainz. In dem Projekt erforschen Mediziner und Geisteswissenschaftler gemeinsam die Fundamente der menschlichen Persönlichkeit und deren krankhafte Störungen mit dem Ziel, seelische Krankheiten besser verstehen und besser behandeln zu können. Beteiligt daran sind neun wissenschaftliche Arbeitsgruppen aus sieben Nationen, unter anderem die Gruppen von Prof. Fuchs, Prof. Gallese und Prof. Thomas Metzinger, dem Sprecher der Sektion Neurophilosophie des IFZN.

Kontakt und Informationen: Dr. Christine Ziegler Büro des Interdisziplinären Forschungszentrums für Neurowissenschaften (IFZN) Johannes Gutenberg-Universität Mainz Tel. 06131 39-25794 E-Mail: ziegler.ifzn@uni-mainz.de http://www.ifzn.uni-mainz.de