Mainz – Am Landesprogramm Glücksspielprävention und Beratung Spielsüchtiger nehmen inzwischen neun Beratungsstellen teil, wie Familienministerin Malu Dreyer heute in Mainz mitteilte. Um spielsüchtigen Menschen und ihren Angehörigen ortsnahe und schnelle Hilfen anzubieten, werden in Rheinland-Pfalz in Anbindung an Suchtberatungsstellen insgesamt 15 Fachstellen mit dem Schwerpunkt Glücksspielsucht und andere Verhaltenssüchte eingerichtet. Das Land übernimmt 90 Prozent der Fachpersonalkosten und einen einmaligen Sachkostenzuschuss pro Stelle in Höhe von 5.000 Euro.
Die Finanzierung dieser Stellen erfolgt nach dem Landesglücksspielgesetz, wonach ein angemessener Anteil der Spieleinsätze unter anderem für Prävention, Beratung und zur Erforschung der Glücksspielsucht zu verwenden sind. Aus diesen Mitteln wurde bereits im Juni 2008 eine Fachstelle zur Prävention der Glückspielsucht bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz eingerichtet. Das Kompetenzzentrum Verhaltenssucht der Universität Mainz hat im Juli 2008 zusätzliche finanzielle Mittel für die wissenschaftliche Beratung und Begleitforschung von Präventions- und Beratungsmaßnahmen erhalten. Für 2009 sind im Landeshaushalt zum Ausbau des Beratungsangebotes, zur Prävention und zur Erforschung der Glücksspielsucht insgesamt 985.000 Euro vorgesehen.
Nach den vorliegenden Daten leben in Rheinland-Pfalz zwischen 5.000 bis 8.500 glücksspielsüchtige Menschen. Glücksspielsucht verändert das Leben dieser Menschen und ihrer Angehörigen auf dramatische Weise, so die Ministerin. Verbunden sei die Glücksspielsucht häufig mit einer dauerhaften Überschuldung, unter der nicht nur die spielsüchtigen Menschen, sondern auch ihre Partnerinnen oder Partner und Kinder zu leiden haben. Der Weg aus der Spielsucht erfordere deshalb auch eine Bewältigung der Schuldensituation. In dem rheinland-pfälzischen Programm ist daher vorgesehen, dass die Beratung spielsüchtiger Menschen eng mit einer Schuldenberatung verknüpft wird.