Berlin – Stada bekommt nach nur wenigen Monaten schon wieder einen neuen Vorstandschef. Wie der Branchendienst APOTHEKE ADHOC berichtet, soll Peter Goldschmidt die Leitung des Generikakonzerns übernehmen. Er leitete zuletzt das US-Geschäft des Konkurrenten Sandoz.
Zur außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag, bei der über den Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag mit dem Mehrheitsaktionär Bain/Cinven entschieden wird, soll die Personalie bekannt gemacht werden. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht, bei Stada war für Nachfragen zunächst niemand zu erreichen.
Goldschmidts Wechsel nach Bad Vilbel ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich der Sandoz-Mutterkonzern Novartis entschieden hat, in den USA Teile der Generikasparte im Wert von 2 bis 3 Milliarden US-Dollar zu veräußern.
Bei Stada ist er der vierte Konzernchef innerhalb eines Jahres. Nach dem Ausscheiden des langjährigen CEO Hartmut Retzlaff im Mai 2016 war zunächst Matthias Wiedenfels nachgerückt. Als der erste Übernahmeversuch durch Bain/Cinven scheiterte, musste er im Streit mit Aufsichtsratschef Carl Ferdinand Oetker seinen Hut nehmen. Kommissarisch übernahm Engelbert Coster Tjeenk Willink die Leitung.
Anfang Oktober übernahm Dr. Claudio Albrecht die Führung der Stada. Der ehemalige Chef von Ratiopharm und Actavis hatte von Anfang an klar gemacht, dass er nicht dauerhaft CEO bleiben würde. Als Berater von Bain/Cinven hatte er im vergangenen Frühjahr in Bad Vilbel die Bücher geprüft, dann hatte er eigentlich Aufsichtsratschef werden sollen. Weil sich jedoch auf die Schnelle kein Vorstandschef finden ließ, übernahm der den Posten zunächst selbst. Er trat mit klaren Vorstellungen an.
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