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Neue Projekte werden durch die BSG mit 66.600 Euro gefördert

Mehr Selbsthilfeangebote für Drogenabhängige

Hamburg – Der äußerst erfolgreiche Umbau des Hamburger Drogenhilfesystems zu mehr Ausstieg aus der Sucht wird fortgesetzt. In diesem Jahr starten in Hamburg fünf neue Angebote zur Selbsthilfe Drogenabhängiger. Die nach einem Ideenwettbewerb ausgewählten Projekte werden von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz (BSG) mit insgesamt 66.600 Euro jährlich unterstützt.

“Hilfe zur Selbsthilfe – das ist auch im Bereich der Drogenabhängigkeit ein erfolgreicher Weg”, so die Zweite Bürgermeisterin und Gesundheitssenatorin Birgit Schnieber-Jastram. “Die guten Ideen für Projekte in diesem Bereich zeigen einmal mehr, dass der Staat nicht alles selbst machen kann. Im Gegenteil: Die Kreativität und die Erfahrung Freier Träger und vor allem das Engagement von Ehrenamtlichen zahlt sich auch im Gesundheitsbereich aus.”

Im vergangenen Jahr führte die BSG erstmals einen Ideenwettbewerb zur Förderung der Selbsthilfe Drogenabhängiger durch. Dabei wurden zehn Angebote mit unterschiedlichen Konzeptideen eingereicht. Es handelte sich sowohl um Angebote Freier Träger, wie auch von engagierten Personen aus dem Bereich der Suchtselbst­hilfe. Im zweiten Schritt wurden von ausgewählten Anbietern dann Zuwendungsanträge und konkretisierte Konzepte eingereicht. Daraus wurden fünf Projekte von vier Anbietern ausgewählt, die 2008 und 2009 durch die BSG gefördert und in Form von Fachgesprächen und Dokumentationen in der Durchführung eng begleitet werden.

Die Projekte im Einzelnen: Wochenend-Workshops: “Schulungen für Personen, die neue Selbsthilfeangebote für Abhängige illegaler Drogen initiieren wollen”, durchgeführt durch die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS). Mit dem Projekt sollen Multiplikatoren/innen geschult werden, um im Rahmen der Suchtselbsthilfe Gruppenangebote speziell für Drogenabhängige zu initiieren. Die HLS wird dabei Erfahrungen aus der Suchtselbsthilfe und Kooperati­onsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Suchthilfeträgern nutzen.

“Zielgruppenorientierte Selbsthilfe für Drogenabhängige mit traumatischen Erfahrungen”, Universitätsklinikum Eppendorf, Bereich Psychiatrie und Psychotherapie. Spezielle Zielgruppe des Konzeptes ist die Hilfe für Drogenabhängige mit traumati­schen Erfahrungen, die häufig aus Erfahrungen mit sexualisierter oder psychischer Gewalt resultieren.

“Das Abenteuer der Körpererfahrung(en) entdecken – Suchtselbsthilfe und Bewegung”, eingereicht von Hans Georg Wolff in Kooperation mit dem Träger Die Brücke e. V. Das Angebot richtet sich vor allem an junge Drogenabhängige, die mit unterschiedlichen Bewegungsangeboten gezielt angesprochen werden sollen und dadurch neue Möglichkeiten erkennen.

Die Projekte “Scouts” und “Kreativlabor” des Diakonischen Werks (DW) Hamburg. Im Projekt “Scouts” sollen Ehrenamtliche ausgebildet werden, die Drogenabhängigen insbesondere im Anschluss an Therapien helfen, geeignete Selbsthilfeangebote zu finden. Aus dem Projekt heraus sollen auch neue Angebote initiiert werden. Hierzu sind Kooperationen mit Drogenhilfeträgern und Bera­tungsstellen vorgesehen.

Das Projekt Kreativlabor des DW beinhaltet den Aufbau neuer kreativer Selbsthilfe-Angebote, zum Beispiel im Bereich Video und Theater.