Wolfsburg – Über 200 Besucher informierten sich über innovative Pflegekonzepte, die Bedürftigen mehr Selbständigkeit ermöglichen, auf dem zweiten Pflegekongress am 6. November in Wolfsburg. Im Mittelpunkt standen das im Juni beschlossene Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz und technische Assistenzsysteme für das eigene Zuhause. Veranstalter waren die Wolfsburg AG und der Berliner Gesundheitsdienstleister spectrumK.
Auf dem Forum AutoVision in Wolfsburg hielten zahlreiche Experten aus der Pflegebranche Vorträge zu aktuellen Pflegekonzepten und stellten passende Produkte und Dienstleistungen vor. Insgesamt beteiligten sich über 200 Teilnehmer aus Pflegeinstitutionen, gesetzliche und private Kranken- und Pflegekassen, branchenspezifischen Dienstleistungsunternehmen sowie pflegende Angehörige und Interessierte. Nach der Begrüßung durch die Gastgeber informierte Heiner Pott, Staatssekretär im Niedersächsischen Sozialministerium, über die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen in der Pflege. „Niedersachsen hat eine gut ausgebaute und qualitativ hochwertige Pflegelandschaft. Mit dem Pflegepaket und dem Pflegepakt hat die Landesregierung die richtigen Weichen gestellt, damit dies auch in Zukunft so bleibt“, resümierte Heiner Pott.
Selbstständiges Leben im eigenen Zuhause ermöglichen
Ein zentrales Thema des Kongresses war das im Juni 2012 vom Bundestag beschlossene Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG). Kernstücke des neuen Gesetzes sind die Besserstellung von Demenzkranken, das Fördern von Pflegewohngemeinschaften und das aktive Angebot der Pflegeberatung von Pflegekassen. Passend dazu konnten Kongressbesucher die Modellwohnung +raum der Wolfsburg AG besichtigen und sich über generationengerechte Produkte und intelligente Haustechniken informieren. Entsprechend standen vor allem Modelle und Technologien, die in erster Linie Menschen in ihrer häuslichen Umgebung unterstützen, im Mittelpunkt. Damit reagiert die Branche auf die Tatsache, dass ein Großteil der über 80-Jährigen zu Hause lebt und angepasste Pflegemittel benötigt. Katrin Hodler, vom Niedersachsenbüro „Neues Wohnen im Alter“, referierte über Wohnungsanpassungen für Betroffene. „Wenn zum Pflegebedarf auch noch körperliche Einschränkungen auftreten, werden die vorhandenen baulich-räumlichen Barrieren schnell zu unüberwindbaren Hürden sowohl für Pfleger als auch für eine selbstständige Lebensführung der Betroffenen,“ klärte Hodler auf. „Dabei können schon kleine Maßnahmen sehr hilfreich sein und die Pflege erleichtern.“
Ihr gutes Recht auf Pflegeberatung
spectrumK unterhält als einziger Anbieter am Markt ein bundesweit flächendeckendes Netzwerk von 600 PflegeberaterIinnen, welches allen gesetzlichen und privaten Pflegekassen, Pflegeinstitutionen und weiteren Akteuren zur Verfügung steht. Bei einem Erstantrag auf Pflegebedürftigkeit sind Pflegekassen nach dem PNG ab 30.10.2012 verpflichtet, dem Hilfebedürftigen bzw. Angehörigen aktiv eine qualifizierte Pflegeberatung auf Wunsch im häuslichen Umfeld anzubieten, oder einen konkreten Beratungsgutschein auszustellen. Dieses Beratungsangebot nutzen bereits 74 Pflegekassen über das umfangreiche Pflege-Rundumsorglos-Paket von spectrumK. Damit haben aktuell über 7 Millionen Versicherte die Möglichkeit, auf eine kompetente Pflegeberatung oder Pflegeschulung (nach den Richtlinien des GKV Spitzenverbandes und nach § 7a SGB XI) zurückzugreifen. „Die stetig steigende Beratungsnachfrage zeigt uns, dass unser Angebot und die Thematik Pflegeberatung/-schulung schon heute gebraucht und auch in Zukunft für alle Beteiligen immer wichtiger wird. Dabei steht das Wohl des zu Pflegenden und deren Angehörige für uns im Mittelpunkt und wir garantieren einen reibungslosen Ablauf, sowie eine 24h-Erreichbarkeit“, so Thomas Nöllen, spectrumK GmbH.
Assistenzsysteme für mehr Selbstbestimmung
Auf dem Pflegekongress stellten die Referenten zusätzlich innovative Assistenzsysteme vor. Mit moderner Technik erleichtern sie den altersgerechten Alltag und unterstützen die Pfleger in der Vorort-Betreuung. Damit tragen sie zur selbstbestimmten Lebensgestaltung der Pflegebedürftigen bei. „Wichtig dabei ist, dass die technischen Unterstützungssysteme stets individuell an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst und entwickelt werden“, erklärt Anne Huffziger vom Sozialwerk St. Georg. Insgesamt bot der Pflegekongress den interessierten Besuchern viele abwechslungsreiche Konzepte für die „Pflege von Morgen“. Ebenso anschaulich zeigte er, welche Ansätze es heute bereits gibt, um Pflegebedürftigen ein Leben in Autonomie und besserer Qualität zu ermöglichen. Entscheidend ist, dass sich die Menschen darüber informieren und analysieren, welche individuellen Maßnahmen sinnvoll sind. Der von spectrumK und der Wolfsburg AG organisierte Pflegekongress bot eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Dialog: Das breit gefächerte Teilnehmerspektrum vom Branchenexperten über Pflegeberater bis hin zum pflegenden Angehörigen sorgte für einen intensiven Austausch untereinander und eine anregende Gesprächsatmosphäre.