Berlin/Stuttgart – „Die Ausgaben für Arzneimittel steigen immer weiter an. Nach wie vor können die Hersteller patentgeschützter Arzneimittel im ersten Jahr astronomische Mondpreise verlangen“, sagt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Mit den Rabattverträgen im Marktsegment der patentfreien Arzneimittel existiert ein effizientes Instrument, das unsere Versicherten und die Arbeitgeber als Beitragszahler nachhaltig entlastet.“ Die Generika-Rabattverträge haben auch im ersten Halbjahr 2018 den Ausgabenanstieg für Medikamente spürbar gebremst. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 haben sie den elf AOKs schon über 678 Millionen Euro eingespart, das sind fast 5 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
„Im Krankenkassenvergleich schneidet die AOK-Gemeinschaft besonders erfolgreich ab“, sagt der AOK-Chefverhandler und Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann. Im Schnitt seien die Arzneimittelausgaben der Kassen um drei Prozent je Versicherten gestiegen. „Die AOK liegt mit 1,4 Prozent deutlich unter diesem Wert. Hier zahlt sich unser effizientes Versorgungsmanagement aus.“
Hermann äußert sich anlässlich des Starts neuer AOK-Arzneimittelrabattverträge zum 1. Oktober 2018. Die Tranche XX ersetzt auslaufende Verträge. Sie beinhaltet 57 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen (58 Fachlose) mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro (Apothekenverkaufspreis).
Vertragspartner sind diesmal 27 Pharmaunternehmen oder Bietergemeinschaften. Fünf Wirkstoffe wurden im Drei-Partner-Modell vergeben, alle anderen exklusiv. Zu den besonders umsatzstarken Arzneimitteln der Tranche XX gehören der Blutdrucksenker Metoprolol sowie das Diabetesmedikament Metformin.
Die zum 1. Oktober 2018 startende Tranche AOK XX im Überblick:
- Laufzeit: 1. Oktober 2018 bis 30. September 2020
- Verträge über 57 Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen in 58 Fachlosen (53 exklusiv, 5 im Dreipartnermodell)
- 27 erfolgreiche Pharmaunternehmen/Bietergemeinschaften
- AOK-Umsatzvolumen: 1,2 Milliarden Euro pro Jahr (Apothekenverkaufspreis)
Hintergrund:
Die Rabattverträge für Generika ermöglichen Einsparungen ohne Verlust an Qualität in der Arzneimittelversorgung. 2017 erzielten die Krankenkassen mehr als vier Milliarden Euro an Erlösen. Der Anteil der 11 AOKs lag bei 1,7 Milliarden Euro. Das eingesparte Geld steht für innovative Versorgungsformen zur Verfügung. Die Rabattverträge sorgen zudem nachhaltig für Wettbewerb im Bereich der Generika. Die AOK-Verträge decken zwei Drittel des Generikamarktes ab und umfassen alle markt- und ausgabenrelevanten Wirkstoffe. Mit Inkrafttreten von AOK XX laufen Verträge für 285 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen (in 291 Fachlosen) mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von insgesamt rund 5,6 Milliarden Euro.
Mehr Informationen: aok-rabattvertraege.de