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Netzhaut-Erkrankungen: Vom Molekül zu Gentherapie und Sehprothese

Presse-Information

Potsdam – Ab morgen wird Potsdam wieder zum Mekka der internationalen Netzhaut-Forscher: Mehr als 150 Grundlagenforscher und Kliniker aus ganz Europa und den USA treffen sich zum 6. Pro Retina-Forschungskolloquium. Eröffnet wird die Tagung von Eva Luise Köhler, Gattin des Bundespräsidenten und Schirmherrin der Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen (ACHSE). International führende Wissenschaftlergruppen präsentieren neue Erkenntnisse, um die seltenen Netzhauterkrankungen an deren genetischen Wurzel zu packen. Denn für die meisten dieser erblich bedingten Leiden gibt es bislang noch keine Behandlungsmöglichkeit. Veranstalter ist die »Pro Retina Stiftung zur Verhütung von Blindheit«, einer Stiftung der Selbsthilfevereinigung Pro Retina Deutschland e.V. In Deutschland wird eines von 4000 Kindern mit einer erblichen Netzhaut-Erkrankung geboren. Am häufigsten ist die sogenannte Retinitis Pigmentosa – an ihr leiden hierzulande 30000 Patientinnen und Patienten. Das Leiden beginnt meistens mit Störungen des Dämmerungssehens, gefolgt von Nachtblindheit. Dann kommt es typischerweise durch fortschreitende Einengung des Gesichtsfeldes zum »Tunnelblick«. Oft steht am Ende die völlige Erblindung. Da erbliche Netzhaut-Leiden selten auftreten, gelten sie als »Orphan Diseases«, Waisen-Krankheiten. All diese Leiden haben eines gemeinsam: Die Augenärzte können den Untergang der Nervenzellen in der Retina zwar diagnostizieren, oft schon im Kindesalter, doch sie können ihren Patienten in den allermeisten Fällen keine Therapie anbieten. Dies beginnt sich zu ändern: Beim Forschungskolloquium der Pro Retina Stiftung präsentieren US-Forscher die Ergebnisse klinischer Gentherapie-Studien an Patienten präsentieren. Deutsche Forschergruppen stellen ihre bisherigen Ergebnisse mit Sehprothesen, sogenannten Retina-Implantaten vor.