Königstein/Taunus – Vitamin D ist eines der wichtigsten, allerdings auch das wohl am meisten vernachlässigte Vitamin. Gerade im Winter entsteht leicht eine Mangelsituation. Ältere Menschen sind besonders gefährdet. Doch alle Altersgruppen würden von einer verbesserten Bedarfsdeckung profitieren, berichtet die Zeitschrift “Naturarzt – Ihr Gesundheitsratgeber”.
Studien belegen, dass Bewohner von deutschen Altersheimen zu 100 Prozent unter Vitamin-D-Mangel leiden. Sie bewegen sich zu wenig und kommen zu selten raus an die Sonne. Wenn jeder Bewohner dreimal pro Woche Fisch oder jeden Tag 1000 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D bekäme, gäbe es mit Sicherheit weniger Oberschenkelhalsbrüche, Krebsfälle und andere Erkrankungen. Und: Der Personenkreis, der von einer solchen Maßnahme profitieren würde, ist wesentlich größer als “nur” Heimbewohner oder “nur” Senioren.
Vitamin hat eine große Bedeutung für gesunde Knochen und Zähne. Wir benötigen es, um im Kindesalter Rachitis (Knochenerweichung) zu vermeiden und im Alter der Osteoporose vorzubeugen. Aber Vitamin D kann weit mehr: Man nimmt an, dass es die Bauchspeicheldrüse vor Autoimmunprozessen wie z. B. Diabetes Typ I schützt. Auch beim Alters-Diabetes (Typ II) trägt es möglicherweise zu einer besseren Blutzuckereinstellung bei. Des weiteren kann es bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nützlich sein. Auch wurde ein Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und hohem Blutdruck festgestellt.
Dieses Multitalent unter den Vitaminen wirkt ebenso auf das Nervensystem, besonders auf die neuro-muskuläre Koordination, dem Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln. Patienten, die Vitamin D wegen ihrer Osteoporose bekamen, stürzten seltener.
Unter Vitamin-D-Mangel wurden vermehrt Depressionen beobachtet. Dies könnte eine Erklärung für das Auftreten der sogenannten Winterdepression sein. Im Winter fallen bei allen Menschen die Vitamin-D-Spiegel ab. Sinken die Spiegel zu tief, kann eine Depression entstehen oder sich verstärken.
Und schließlich beeinflusst Vitamin D das Immunsystem. Es hemmt das Wachstum verschiedener Tumorarten (Dickdarm, Brust, Melanom, Osteosarkom). Vitamin D wirkt als Immunmodulator, d. h. stimuliert ein zu schwaches Immunsystem, gleichzeitig jedoch hemmt es übermäßige Immunreaktionen wie bei Rheuma oder entzündlichen Darmerkrankungen.
Bei Patienten mit einer der genannten Indikationen empfiehlt sich, den Vitamin-D-Spiegel zu bestimmen. Dies kostet den Patienten knapp 30 Euro. Vorbeugend können regelmäßige Fischgerichte hilfreich sein, bei Mangel reicht dies in der Regel nicht aus. Dann sind oft statt der von Ernährungsfachgesellschaften empfohlenen Zufuhr von täglich 200 – 400 IE (Internationale Einheiten), sie gilt für Gesunde, 1000 IE notwendig.
Der “Naturarzt” erscheint monatlich als unabhängiger Gesundheits-Ratgeber für Laien und Therapeuten. Weitere Themen der Dezember-Ausgabe: – Gesundheitsgefahr Mobilfunk: Was die Industrie verschweigt – Krebs: Aktiver Umgang mit der Angst
Der “Naturarzt” liegt im Zeitschriftenhandel aus. Weitere Informationen sind über die Internetseite http://www.naturarzt-access.de erhältlich.